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Fein getanzt unterm Pappbaum

Unterhaltung & Freizeit | Von | 6. Dezember 2013

131207theater

Schlauer Trick: Carola Fischer, Heiko Walter, Gesine Forberger und Jens-Klaus-Wilde „finden“ ihre Noten im Weihnachtspaket und können gleich vom Blatt singen | Fotos: M. Kross

„Musikalische Weihnachtsüberraschungen“ im gängigen Stadthallen-Stil
Cottbus. Das unmotivierte bläuliche Gefunkel als „weihnachtliche“Außendekoration unseres Musentempels am Schillerplatz lässt erahnen: Große Bühnenkunst und erwärmende vorweihnachtliche Stimmung gehen hier aktuell nicht zusammen. Draußen kalt, drinnen lieblos – auf diese kurze Formel lässt sich das Thema „Unterm Weihnachtsbaum“ in diesem Jahr reduzieren.
Ein Nummernprogramm ohne jede Dramaturgie und Regie, das jede Provinzstadthalle, hätte sie derart profundes Künstler-Personal zur Verfügung, zu verzaubernden Bildern verstricken würde. Hier sinkt in den dreifach weiß gerahmten Bühnenraum genau mittig (langweiliger geht’s nicht!) ein bunter Papp-Weihnachtsbaum aus dem Schnürboden, rechts steht außerhalb ein manchmal erleuchtetes Häuschen, links eine Kirche, auf deren Uhr es zwei Stunden lang eine Minute vor eins ist. Erstarrte Geisterstunde. Zuweilen entgleist der Phantasienotstand gar ins Geschmacklose: Wenn, um mit dem Beamer zu spielen, ein weißer Vorhang vor den Chor fällt und die großartigen Sänger hinter barockem Orgelprospekt auf Kinoleinwand einfach ausgeblendet bleiben. Peinlich!
Wirklich erfreuliche „Weihnachtsüberraschungen“ gibt es trotzdem. Das Ballett glänzt in mehreren Stücken aus Tschaikowskis „Nussknacker“, und regelrechten Jubel ernten die Gastkinder der Ballettschule Werhun zusammen mit Damen und Herren des Opernchores für „Rudolph the Red Nosed Reindeer“. Im kurzen ersten Programmteil (schon nach 38 Minuten ist Pause) strahlt Hardy Brachmann als Solist vor dem Vorhang mit Franz Schuberts „Ave Maria“. Mit Carola Fischer, Gesine Forberger, Debra Stanley, Jens Klaus Wilde und Heiko Walter sind weitere erstklassige Stimmen in schönen Arrangements zu erleben. Warum sie aber in einer Staatstheater-Inszenierung, in ihrem eigenen Hause also, vom Blatt singen, erklärt sich keinem Besucher des Hauses.
Christian Möbius hat das Philharmonische Orchester sowie Chor und Singakademie zu edlem Klingen vereint.   J. Hnr.  



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