Region (MB). Brandenburgs Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle und Michael Kellner, Staatssekretär für Wirtschaft und Klimaschutz beim Bund, haben am Montag, 2.12., in Cottbus einen Förderbescheid in Höhe von rund 24 Millionen Euro an den Vorstandsvorsitzenden der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem, Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel, übergeben.
Brandenburgs Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle: „Wir bringen heute einen Bescheid über rund 24 Millionen Euro für die Medizinische Universität Lausitz. Nicht, um einen kriselnden Standort zu stabilisieren. Sondern um in Zukunft zu investieren. Nicht, um Klinikbereiche einzusparen, sondern neue Bereiche aufzubauen. Mit den Mitteln soll der Ausbau der Universitätsklinik zum Digitalen Leitkrankenhaus finanziert werden, das künftige Herz der Modellregion Gesundheit Lausitz.“
Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel, Vorstandsvorsitzender der Medizinischen Universität Lausitz: „Wir sind außerordentlich erfreut und sehr dankbar über diese Zuwendung für die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem. Der geplante Ausbau unseres Universitätsklinikums zum Digitalen Leitkrankenhaus stellt für uns eines der wichtigsten Projekte in den nächsten Jahren dar. Es geht darum, die Modellregion zu vernetzen und so allen Leistungsanbietenden in der Lausitz zu ermöglichen, ihren Patientinnen und Patienten eine bessere medizinische Therapie und eine bestmögliche pflegerische und therapeutische Versorgung zu kommen zu lassen.“
Der Lausitzbeauftragte Dr. Klaus Freytag: „Dieser Zuwendungsbescheid des Bundes ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum digitalen Leitkrankenhaus und für die Modellregion Gesundheit Lausitz. Ein guter Tag für unsere Medizinische Universität.“
Mit der aktuellen Förderung sollen bis 2027 insbesondere die Personalkosten der ersten Stufe des Ausbaus der Universitätsklinik zum Digitalen Leitkrankenhaus finanziert werden.
Bereits im September erhielt die Medizinische Universität einen Bescheid in Höhe von 85 Millionen Euro aus Strukturstärkungsmitteln zum Kohleausstieg für die investiven Kosten der ersten Stufe des Ausbaus der Universitätsklinik zum Digitalen Leitkrankenhaus. Damit sollen Digitalisierungsprojekte in den Bereichen Infrastruktur, Patientensicherheit und Dokumentation, Prozesse und Sicherheit finanziert werden.
Mit dem Aufbau des Digitalen Leitkrankenhauses nimmt die Medizinische Universität Lausitz eine Vorreiterrolle für eine digital vernetzte und moderne Gesundheitsversorgung in Brandenburg ein. Der demografische Wandel und die Zunahme älterer Patienten macht eine gut koordinierte, interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit aller an der Versorgung beteiligten Akteure notwendig. Digitale Technologien sollen einen wichtigen Beitrag zur Informationsübermittlung und Zusammenarbeit leisten. Die Medizinische Universität Lausitz wurde am 1. Juli 2024 mit dem Wechsel des Carl-Thiem-Klinikums von der kommunalen in die Landesträgerschaft gegründet. Die Universität wird den Kern eines digital unterstützten Netzwerks von Akteuren aus Gesundheit und Pflege in der ‘Modellregion Gesundheit Lausitz‘ bilden. Neben der Stärkung der Gesundheitsversorgung in der Lausitz und der Ausbildung von Ärzten für Brandenburg soll mit der Forschung rund um die Schwerpunkte Gesundheitssystemforschung und Digitalisierung des Gesundheitswesens ein Beitrag zur Modernisierung des Gesundheitssystems in ganz Deutschland geleistet werden. Im kommenden Jahr sollen die ersten Professuren besetzt werden, 2026 die ersten Studenten starten.
Im Endausbau sind jährlich 200 Erstsemester-Studienplätze, 80 Professuren und rund 1.300 zusätzliche Stellen für Forschung und Lehre geplant. Die Gesamtkosten für den Aufbau der Universitätsmedizin bis 2038 betragen rund 3,7 Milliarden Euro – mehr als die Hälfte davon trägt der Bund im Rahmen des Strukturstärkungsgesetzes Kohleregionen. Das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus hat sich in seiner 110-jährigen Geschichte zum größten Versorger für stationäre Krankenhausdienstleistungen im Land Brandenburg entwickelt. Heute versorgen dort rund 3.500 Beschäftigte jährlich mehr als 150.000 Patienten ambulant und stationär.
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