Gerhardt Schmidt schreibt, dass die Aufnahme des Spremberger Rathauses 1996 fotografiert worden sein muss: „Nach dem Umbau des Rathauses wurde ein Faltblatt herausgegeben, in dem viele Details des Umbaus beschrieben werden. Aber ein weiteres Detail verrät auch noch, dass die Jahreszahl nicht stimmen kann: An der Nordseite des Rathausturmes steht: ‘renovatum anno domini MCMXCVI’.
Vor den Bauuntersuchungen 1993 ahnte keiner, was auf sie zukommen würde. Unser heutiges Rathaus ist mehrmals in den letzten 100 Jahren umgebaut und vergrößert worden. Man hat die Nebengebäude auf der Westseite des Marktes allmählich von 1895 bis 1922 in das Rathaus schrittweise mit einbezogen. Es waren früher fünf einzelne Häuser am Markt und entlang der Langen Straße bis Jüdengasse.
1993 wurde der Grundstein für den grundhaften Ausbau gelegt, weil man festgestellt hat, dass die Nebengebäude in so schlechtem Zustand waren, dass man befürchtete, dass sie einzustürzen.
Das größte Problem waren vor allem eingemauerte Dachbalken. Und so wurden sämtliche Anbauten und die komplette Fassade erneuert. Eine Zeitlang stand auf der Fassadenhülle: ‘Was Christo kann, können wir schon lange!’, eine Anspielung auf den Verhüllungskünstler.“
Im Faltblatt der Stadt wird noch genauer auf die Sanierung des Rathauses eingegangen Da heißt es: „Der Dachstuhl und zahlreiche Zwischendecken mussten total erneuert werden, Fenster und Türen wurden ausgetauscht, und unter dem Dach entstanden neue Räumlichkeiten. 1996 wurden die Arbeiten mit der Erneuerung der Fassade abgeschlossen.“
Noch heute gibt es bildliche Beweise, wie das Rathaus und die Nebengebäude einstmals ausgesehen haben, ergänzt Gerhard Schmidt: „Es gibt noch ein gemalten Bild von 1846 und Foto aus dem Jahre 1899, wo die einzelnen Teile gut zu erkennen sind.
Das Haus war schon immer Rathaus, jedoch wissen wir nicht, was vor 1705 war, weil zu diesem Zeitpunkt Spremberg komplett abbrannte. Man nimmt aber an, dass auch schon vorher an dieser Seite ein Rathaus stand.“

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