Nicht nur Forster erinnern sich an die legendäre Tanzlererin Claire Schmidt.
Gert Richter aus Guben / Alt-Deulowitz wundert sich: „Ich dachte die Bier-Vielfalt kam mit der Wende. Wie man sieht, war es vor 80 Jahren schon üblich, Bayrische Biere zu trinken.“ Siegfried Kirscht aus der B.-Kellermann-Straße in Senftenberg weiß: „Das Bild zeigt eine Tanzschule in Forst.“ Heinz Lüdecke aus der Biebersteinstraße in Forst schildert: „Es sind Tanzschulabsolventen vor dem Schützenhaus. Diese legendäre Tanzschule von Cläre Schmidt bestand noch lange zu DDR-Zeiten. Bis Ende der 60er Jahre konnte man im Schützenhaus, dann ‘Kulturhaus der Textilarbeiter’, das Tanzen erlernen! Später übernahm die Kurse die Tanzschule Fritsche aus Cottbus. Ich habe bei Cläre Schmidt das Tanzen erlernt – es war wohl 1963/64 – und sie war schon um die 70. Sie war sehr selbstbewusst und streng, aber auch liebenswert, denn sie verstand ihr ‘Handwerk’. Wir lernten Walzer, Fox und Polka, aber auch die sogenannte Etikette. Sie selbst wohnte in der Nähe des Schützenhauses in einer kleinen Villa, die aber schon vor Jahren abgerissen wurde.
Höhepunkt war natürlich der Abschlussball mit dem Gemeinschaftsfoto (wie auch hier). Aber vorher wurde gezeigt, was man in dem Kurs gelernt hatte! Feierlich mit Schlips und Kragen und einem Blumenstrauß wurde die auserwählte Tanzstundendame per Taxi abgeholt. Ich weiß es noch – sie hieß Ingrid. Der Abschluss des Balles war die offene Polka (Annemarie). Ich habe noch die Fotos des Abschlussballes. Das Gemeinschaftsfoto wurde auf der Bühne des Saales aufgenommen.“
Direkt an das Rätselmotiv erinnert sich Rolf Witthandt: „Leider haben wir aus der Tanzstunde wenig Nutzen ziehen können, denn zwei Jahre später wurden alle öffentlichen Tanzveranstaltungen wegen der schlechten Kriegslage verboten. Und die meisten männlichen Teilnehmer sind aus dem Krieg nicht wiedergekommen.“
Jens Pumpa aus Cottbus freut sich über “die legendäre Forster Tanzlehrerin Cläre Schmidt, die bis 1972 ihren Beruf ausübte.“ Weiter schreibt er: „Nach Kriegsende schloss Gastwirt Erich Handreck aus Forst-Eulo, der das Schützenhausgrundstück und Gebäude am 26. Juni 1941 von der Schützengilde gekauft hatte, einen Pachtvertrag für fünf Jahre bis 30. Juni 1950 mit dem Magistrat der Stadt und benannte das Schützenhaus in Stadthalle um. In den Nachkriegsjahren fanden die beliebten Tanzabende sowie Maskenbälle und Kapellenwettstreite statt. Auch die Tanzschule Schmidt führte dort ihre Übungsstunden durch.“
Fred Riedel aus der Muskauer Straße in Forst rundet das Bild ab: „Das Schützenhaus war in der Richard-Wagner-Straße in Forst. Es wurde später zum Kulturhaus der Forster Textilbetriebe. Hier wurde vieles gefeiert und die Kreistagssitzungen abgehalten. Die Tanzstunden von Clärchen wurden meist nicht im Schützenhaus, sondern in Ihrer Privatvilla ein paar Häuser weiter abgehalten. In der 1. Etage des Schützenhauses gab es einen großen Ballsaal mit Bühne auf der die gefeierten DDR-Künstler gern auftraten. Zum Schützenhaus gehörten auch der Biergarten, die Kegelbahn, eine Schießbahn und der Schützenplatz direkt an der Neiße, wo auch Zirkusse spielten.“
Gewonnen hat Siegfried Kirscht aus Senftenberg.
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