Senftenberg: Die Bombe auf dem Altmarkt

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B war richtig – wir hatten mit der letzten Ausgabe den Ortrander Altmarkt erreicht

Leser erinnern sich an den Ortrander Altmarkt / Mehrere Fleischereien:
Mehrere Leser haben die richtige Antwort zu unserem Rätselbild der vergangenen Woche gewusst. Dazu gehört auch Beate Steinert. Sie schreibt: „Die richtige Antwort auf das Bilderrätsel ist Ortrand. Damit verbinde ich eine kleine Begebenheit in den 1950er-Jahren. Damals gab es noch Lebensmittelkarten. Man war glücklich, wenn man einen „Stammfleischer“ hatte, wo man auch mal eine Scheibe Wurst mehr bekam. Meine Mutter und ich kauften in Ortrand ein. Dort gab es mehrere Fleischer, zum Beispiel Fleischerei Stephan, Fleischerei Krahl (siehe Foto), Fleischerei Weise. Auf die Frage der Verkäuferin bei Fleischerei Krahl, warum wir denn nur noch so wenig Markenabschnitte für Fleisch hätten, antwortete ich prompt: Die hat doch Fleischer Stephan abgeschnitten! Damit brachte ich meine Mutter in arge Verlegenheit. Noch lange haben wir darüber geschmunzelt – ist lange her. Im Standesamt Ort-rand, im Rathaus, habe ich im Jahr 1963 den Ehebund geschlossen.“
Petra Jahn schreibt: „Natürlich geht es hier um den Marktplatz in Ortrand. Ich bin in Ortrand geboren und kenne diesen Platz selbstverständlich. Meine Mutter Irma Walther, geborene Reiche, stammt aus Kleinkmehlen. Aus ihrem Tagebuch wissen wir, das im dortigen Rathaus auch die Stadtsparkasse untergebracht war. Mutti arbeitete dort von 1941 bis 1949 als Angestellte. Sie war in der Maschinenbuchhaltung, im Schalterdienst sowie in der Spar- und Giroabteilung tätig. Bei der Einstellung anno 1941 verdiente sie 127,50 Reichsmark. Darin eingeschlossen war ein Wohnungszuschuss von sage und schreibe 29 Reichsmark. Im Jahr 1943 gab es bereits zwölf Reichsmark mehr. Meine Mutter würde sich sicherlich freuen, wenn sie erlebt hätte, dass auch ihre Urenkelin als Bankkauffrau arbeitet.“
Anny Schönbrunn erinnert sich: „Es handelt sich bei diesem Foto um meine Heimatstadt Ortrand. Das Rathaus am Markt sieht noch genauso aus wie damals. Dort habe ich ab 1955 bis zur Rente als Sachbearbeiterin gearbeitet. Um das Jahr 1960 gab es drei Lautsprecher, die am Bahnhof, bei „Daffys“ und am Rathaus angebracht waren. Dort wurden alle wichtigen Bekanntmachungen von der Bürozentrale durchgegeben. Ich durfte die Durchsagen verlesen.“
Günter Bodack schreibt: „Das Bild ist ungefähr 1935/1937 aufgenommen worden. Es zeigt die Nordostecke des Ortrander Altmarktes. Der Platz wurde für die im Jahr 1938 stattfindende 700-Jahr-Feier mit Blumenbeet und Springbrunnen hergerichtet. Markant ist die dahinter aufgestellte Fliegerbombe auf einem Treppensockel. Sie trug die Aufschrift „Luftschutz ist Selbstschutz“ als Warnung. Daraus wurde kurze Zeit später bitterer Ernst. Auch Ortrand musste mehrere Fliegerangriffe über sich ergehen lassen.“
Gewonnen hat dieses Mal Matthias Schönbrunn aus Ortrand.
Herzlichen Glückwunsch!