Altes Spremberg: Sportvereinigung Dynamo Spremberg ist auch heute noch aktiv

Baracke
1. Mai 1965 – Merkwürdige Baracke in der Clara-Zetkin-Straße

Die Baracke im Hintergrund der Aufnahme scheint die Spremberger im Dunkeln zu lassen.
Familie Jurk, die uns das Foto freundlicherweise zukommen ließ, erzählte, dass das Foto am 1. Mai 1964 oder 65 aufgenommen sein musste: „Zu sehen sind die Sportschützen der Sportvereinigung Dynamo Spremberg, noch heute gibt es die Dynamo-Sportler als Anglerverein“, berichtet Günter Jurk. „Die großen Gewehre haben wir erst als Druckluftwaffen angenommen, aber auf dem Original ist deutlich das große Korn zu erkennen – es müssen also KK-Gewehre gewesen sein. Die Zieleinrichtung war bei den Kleinkaliberwaffen deutlich größer mit dem Sonnenschutzbügel.“
Einige der Sportler sind heute noch namentlich bekannt. „Wenn ich mich nicht irre, ist der Herr ganz rechts im Trainingsanzug der Trainer“, vermutet Dieter Herrmann aus Spremberg. Er hat die Straße zwar sofort erkannt, aber die Baracke im Hintergrund ist ihm ein Rätsel: „Ich bin so oft in der Straße gewesen, kenne viele Details, aber die Baracke ist mir völlig unbekannt“, gibt er zu. „Es muss die Verkaufsstelle für die Busfahrscheine gewesen sein, denn dort befand sich ja auch die Haltestelle“, erinnert sich Margit Jurk. Allerdings ist das Gebäude etwas groß nur für eine Fahrscheinausgabe. „Heute ist das Gelände ein Parkplatz.“
„Der Fotograf stand auf Höhe des Geschäftes Elektro-Schulze“, fährt Günter Jurk mit der Beschreibung fort. „Dort befindet sich heute ein Dienstleister für Polstermöbel. Rechts ist deutlich das Kaufhaus ‘Fortschritt’ zu erkennen, wo man auf drei Etagen einkaufen konnte.“ Und Dieter Herrmann ergänzt: „Es war das einzige Kaufhaus nach dem Krieg in Spremberg, hier gab es unter anderem Gardinen im Erdgeschoss, Jugendmode im ersten Stock und auch Kleinmöbel.“
Aber auch andere Gebäude außer dem Kaufhaus stehen heute noch in der Dresdner Straße: „Früher hieß sie Clara-Zetkin-Straße. Hinter dem Wohnhaus, das sich an das Kaufhaus anschließt, ist deutlich eine Lücke vor dem Großen Haus zu erkennen. Dieses Grundstück gehörte zum ehemaligen Polstermöbelgeschäft. Die Tochter der Familie betreibt heute ein Reisebüro in der Bogenstraße.
Diese Lücke wurde später teilweise bebaut, wo sich der IFA-Laden befand, den viele noch gut kennen werden. Heute befindet sich dort eine Arztpraxis.“ Dass die Dresdner Straße schon damals zu den merkwürdigen Straßen gehörte, zeigt der Hinweis von Dieter Herrmann: „Parallel zur Zetkinstraße war ein unbefestigter Weg, eine Sack-gasse angelegt, die direkt am Kaufhaus Fortschritt vorbeiführte. Sie ist hinter den parkenden Autos zu erkennen.“ Ein weiteres Detail erwähnt unser Leser noch, obwohl dieses gar nicht zu sehen ist: „Hinter dem großen Gebäude ging ein Weg entlang, direkt zu Hoffmanns Gaststube, später Berliner Eck. Das große Gebäude selbst gehörte früher Glas-Helbig (oder Helwig), unten befand sich ein Glasladen, heute ist dort ein Bestattungsinstitut untergebracht.“

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