Spremberg: Rätsel gelöst: Es ist das Café Richter

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Galt als feine Adresse: Das Spremberger Café Richter, das im Krieg zerstört wurde

Kaum noch Erinnerungen für ein Gebäude, das im Krieg zerstört wurde, vorhanden
Um es vorweg zu nehmen?-?die Innenaufnahme eines Cafés war ein schweres Bilderrätsel. Im ersten Anlauf fand sich kein Einziger Spremberger, der sich noch daran erinnern konnte.
Die Auflösung brachte eine Zuschrift von Jürgen Krause aus Gallinchen. Er schreibt: Die Abbildung zeigt das Café Richter, ehemals in der Dresdener Straße etwa gegenüber der Einmündung Kesselstraße. Nach den Erzählungen älterer Bürger galt es mal als „feine“ Adresse. Persönliche Erinnerungen können jetzt nur noch betagte Spremberger haben, die das Café (wie fast die ganze Straßenseite) das Kriegsende nur als Ruine erlebten.
In der Nachkriegszeit muss die Backstube im hinteren Gebäudeteil noch zum Brotbacken benutzt worden sein. Ich erinnere mich noch gut an den schönen frischen Brotgeruch, der zeitweise durch die Haagstraße zog. 1946/47 war das schon etwas, was die Seele erfreuen konnte, leider machte der Geruch allein nicht satt. Wie schwer das Rätsel war, zeigt auch, dass der Einsender des Bildes das Café Richter nicht in die Dresdener, sondern in die Drebkauer Straße 60 verortet hatte. Somit bleibt die Frage offen, wer Recht hat. Falls Sie als Leser wissen, in welcher Straße das Café stand und wenn Sie noch einige Erinnerungen dazu haben, können Sie diese gerne dem Boten zukommen lassen.
Falls der Auflöser Jürgen Krause mit der Dresdener Straße Recht behalten sollte, hat der Bote die Leser mit dem Tipp in der vergangenen Woche, auf eine falsche Fährte geführt. Mit dem Tipp, dass sich in dieser Straße ein Verein mit der Zahl 1862 befindet, hat Manfred Gnida mit folgender Lösung seine Vermutung abgegeben.
Er schreibt zum Clubhaus des Tennissports: Die Jahreszahl 1862 verbindet Vermutungen zu diesem Objekt. Das Jahr 1898 verbindet die Entstehung des Sport-Clubs, der unter anderem die Entwicklung des Tennissports beinhaltet.
Damals unter dem Namen „Blau-Gold“ fanden Turniere auf dem Gelände am Pfortenplatz statt, bis eine neue und moderne Anlage auf dem Schomberg entstand. Vier Tennisplätze und ein Clubhaus sorgten damals für einen Aufschwung dieser Sportart. Ich hörte, dass nach Kriegsende, die Anlage als Durchgangslager für Flüchtlinge und durch Kriegsgefangene genutzt wurde. Das einstige Clubhaus wurde zur Ruine. Aus dieser Ruine wurde am 2. April 1955 ein neu entstandenes Tennisheim eingeweiht und die Plätze wieder bespielbar gemacht. Anmerkung der Redaktion: Nur Mut! Vermutungen sind ausdrücklich erwünscht.