Blütenfülle auf dem Friedhof- ein Fest für Insekten
Trauerratgeber | Von CGA Verlag | 26. Mai 2023Region (MB). Der Frühsommer ist da und damit kommt auch die blüten- und farbenreiche Zeit auf den Friedhof. Doch nicht nur die Angehörigen sind Nutznießer dieser Blütenpracht, vor allem sollen auch die Insekten reichlich Nahrung vorfinden.
Die Auswahl an Pflanzen am Markt ist immens. Nicht nur Beet- und Balkonpflanzen sondern auch Stauden und Gehölze kommen infrage. Gerade ein großes Sortenspektrum blütenreicher Pflanzen bietet geradezu paradiesische Auswahlmöglichkeiten – ganz nach eigenem Gusto – auch, um die Biodiversität zu fördern, haben die Experten in gartenbaulichen Versuchsanstalten bei ihren Untersuchungen festgestellt. Denn unterschiedliche Blüten locken auch unterschiedliche Insekten an, nicht nur auf dem heimischen Balkon, sondern eben auch auf dem Grab des geliebten Verstorbenen.
So haben sich beispielsweise die Fächerblume (Scaevola), der Zauberschnee (Euphorbia), der Zweizahn (Bidens) oder die Strohblume (Bracteantha) als echte Insektenmagnete in den Versuchen als ideal erwiesen. Interessant war auch, dass beim Zweizahn vor allem die weiß- und rosablühenden Sorten Insekten anlockten und diese Blütenfarben mehr besucht wurden als die rot-gelben oder gar rein gelben Bidens-Blüten. Aber auch Stauden, wie Lavendel oder das bodendeckende Efeu und sogar Kräuter, wie Salbei, der gerne als Strukturpflanze auf dem Grab verwendet wird, tragen dazu bei, dass ein Grab bienenfreundlich bepflanzt ist.
Lebenswichtig für alle Insekten ist zudem eine Blüten-Konstanz vom Frühjahr bis in den späten Herbst.
Wer nach dem Sommerflor das Grab seiner Angehörigen neu bepflanzt, der sollte auch im Herbst auf Blütenschmuck achten. Glockenheide (Erica), Christrose (Helleborus), Funkie (Hosta) oder Herbstaster bieten dann ein ausreichendes Futterangebot. So tragen Angehörige und Friedhofsgärtner zu einer ökologischen Vielfalt auf Friedhöfen bei und schaffen so Orte der Trauer die die Seele der Besucher streichelt und für viele Insekten den Tisch deckt.
„Wir sind nicht nur diejenigen, die wortwörtlich Erinnerungen pflanzen, nein, vielmehr sind wir Gestalter eines der vielseitigsten Orte, die es in unseren Städten und Gemeinden gibt. Der Friedhof ist als öffentlicher Raum für alle Menschen und nahezu zu jeder Zeit zugänglich“, erklärt Birgit Ehlers-Ascherfeld, Vorsitzende der Gesellschaft deutscher Friedhofsgärtner mbH und erzählt weiter: „Ziel ist es, mit aller Unterstützung das gesamte ‘Ökosystem Friedhof’ auf gesunde Füße zu stellen und unsere Friedhöfe nicht nur zu Orten der Trauer, sondern auch zu lebendigen Oasen für Mensch und Tier zu wandeln.“
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