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Cottbuser Keramikmeisterin erhält Silbernen Meisterbrief

Job & Karriere | Von | 12. November 2021

Keramikerin Gemma Graf ist bekannt für farbenfrohes Geschirr und Gartenkeramik.

Keramik

Farbenfrohes Geschirr und Gartenkeramik fertigt die Cottbuser Keramikmeisterin Gemma Graf. Für 25 Jahre meisterliche Handwerksarbeit wurde sie jetzt mit dem Silbernen Meisterbrief durch die HWK Cottbus geehrt. Foto: HWK Cottbus

Cottbus. Die Keramikmeisterin Gemma Graf ist bekannt für ihr farbenfrohes Geschirr und Gartenkeramik, das sie vorwiegend in kleinen Serien herstellt. Jedes Stück entsteht in Handarbeit und wird traditionell auf der Töpferscheibe frei gedreht. Ihren handwerklichen Schliff erhielt sie vor 25 Jahren bei ihrer Meisterausbildung im Niederbayerischen Landshut in der Meisterschule für Keramik und Design. „Zu diesem Zeitpunkt lernte ich meinen Beruf lieben. Dort wurden alle Bereiche, vom Drehen über Baukeramik bis zum Gipsformenbau angeboten. Ich konnte mich gestalterisch und technisch vervollkommnen. Heute habe ich ein eigenes Atelier und bin seit 1998 selbstständig“, beschreibt die Cottbuser Handwerksmeisterin ihre Entwicklung.
Als die Mauer fiel, war Gemma Graf 20 Jahre alt, hatte ihren Gesellenbrief als Töpferin in der Tasche und verdiente 400 Mark im Monat. „Wer in der DDR keine eigene Tongrube hatte, bekam Tonkontingente. Allein in Crinitz gab es sieben Steinzeugtöpfereien, die alle mit einem Bahngleis verbunden waren, damit die Waggons gefüllt werden konnten“, berichtet die Keramikmeisterin.
2004 entfiel die Meisterpflicht als Zulassung, um als Keramiker selbstständig zu sein. Seit dem ist die Ausbildung weggebrochen. „Das war eine völlig falsche Entscheidung“, so Gemma Graf und ergänzt: „Was damit an Wissen verloren geht, ist nicht mehr aufzuholen. Wir schmelzen Glas, Ton, Ziegelstein, brennen bei 1.260 Grad, verwenden Kupfer, Nickel, Bariumcarbonat oder Eisen-Mangan und entwickeln daraus Glasuren. Unser Geschirr muss spülmaschinenfest und mikrowellengeeignet sein. Ich habe sechs geprüfte und zertifizierte Glasuren, die ich selbst entwickelt habe. Dazu ist nicht nur Wissen für Dekor- und Brenntechnik oder Glasurentwicklung notwendig, sondern viel Fachwissen für Chemie und Werkstoffkunde“, erläutert Gemma Graf.
Das Marktgeschäft ist hart. „Ich bewerbe mich jetzt mit einer Mappe deutschlandweit auf Märkten für das kommende Jahr. Das bedeutet, den Wagen packen, um sechs Uhr eintreffen, bis um 10 Uhr den Stand dekorieren, acht Stunden die Ware anbieten und das gleiche für die Rückreise.
Ich wollte immer Geschirr machen, was Leute in die Hand nehmen, was Bestandteil des Alltags ist. Im Moment habe ich einen Auftrag für 100 Schüsseln, die ich in meinem typischen Blau anfertige. Gleichzeitig entwickle ich eine neue Drehtechnik für Vasen. Es sind irrsinnig viele Arbeitsschritte, eh das Gefäß fertig ist. Ich kenne keinen Beruf, der so vielseitig ist“, beschreibt sie voller Stolz ihr Handwerk.

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