Ratgeber: Tipps zur Gestaltung der letzten Ruhestätte

Regionale Fachleute unterstützen.

 

Region (MB). Ob Dauer- oder Normalbepflanzung – wer sich über die Gestaltung eines Grabes Gedanken macht, sollte einiges beachten. Wer zur Pflege wenig Zeit hat, greift entweder zur Dauerbepflanzung oder beauftragt Gärtner der Region mit der Pflege des Grabes.

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Spaziergänge über jetzt malerische herbstliche Friedhöfe können Lektionen zur lokalen Geschichte bieten. Viele Städte bieten direkt Friedhofsführungen an oder haben Prospekte, die zu bedeutenden Grabstätten führen. In Cottbus erzählt der jüdische Friedhof in Nachbarschaft des Südfriedhofes Geschichte. Wertvolle Denkmale sind dort die Grabmale von Justizrat Abraham Hammerschmidt und seiner Frau Berta. Hammerschmidt ließ sich 1886, von Berlin kommend, als Anwalt in Cottbus nieder. Seine Kanzlei und Wohnung befanden sich in der Bahnhofstraße 62. Bald engagierte sich der Anwalt und Notar kommunal, wurde 1910 Stadtverordneter und war Theaterdeputierter. Kurz vor seinem Tode war er Repressalien ausgesetzt. Der „Cottbuser Anzeiger“ weigerte sich, die Todesanzeige zu drucken. Fünf Stolpersteine erinnern in der Bahnhofstraße an das Schicksal seiner Nachkommen | Foto: Hnr.

Auch bei der Dauerbepflanzung sollte sich zuvor Rat vom Fachmann eingeholt werden. Egal ob Konifere, Buchsbaum oder immergrünes Gehölz und selbst die Gestaltung des Grabes mit kleinen Steinen oder anderen Naturmaterialien macht zwar weniger Aufwand als eine Bepflanzung, ganz ohne Pflege kommt aber keine Grabbepflanzung aus. Bestes Beispiel ist aktuell der Buchsbaum. Der Buchsbaumzünsler ist derzeit besonders aktiv. Dreimal jährlich sollte nun gespritzt werden, um den Buchsbaum zu erhalten. Doch dies ist allein im heimischen Garten möglich. Denn auf Friedhöfen ist das Aufbringen von Pflanzenschutzmitteln untersagt.
Bei den Pflegeaufträgen kann vorher genau abgesprochen werden, wie groß der Aufwand der Gärtnerei sein soll. Danach richtet sich auch die Gestaltung des Grabes.
Die Zahl der Pflegeaufträge für Gräber bleibt stabil, da Angehörige immer öfter ganz woanders wohnen oder wenig Zeit haben und so auf diesen Service gerne zurückgreifen. Auch die Gestaltung selbst wird immer häufiger den Gärtnern überlassen.
Bei der Normalbepflanzung haben die Kunden eine große Auswahl. Die meisten entscheiden sich im Frühjahr für Primeln oder Stiefmütterchen und im Sommer für Geranien oder die Eisblume.
Im Herbst ist die Erika oft die erste Wahl. Dabei sollte bei der Wahl nicht allein das Gefallen der Pflanze eine Rolle spielen. Wichtig ist der passende Standort. So wird der Käufer etwa an einer Fuchsie in praller Sonne nur wenig Freude haben. Die Eisblume hingegen verträgt einen sonnigen Standort bestens.
Mit dem Sommerende greifen viele auch zunehmend zur Heide. Als winterharter Knospenblüher erblüht das Grab so auch im Winter.
Kommt es im Herbst und Winter zu längeren Trockenperioden, muss auch das Grab regelmäßig gegossen werden. Gerade Immergrünes leidet, wenn die Sonne scheint und der Boden gefroren ist. Dennoch sollte man sparsam gießen.
Wer sich nicht sicher ist, welche Pflanze zum Standort des Grabes passt und welcher Pflege- und Gießaufwand nötig ist, kann sich gern bei den regionalen Gärtnern vor dem Kauf beraten lassen.

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