Film-Uraufführung im „Weltspiegel“ – Donald Saischowa und Steffen Mertens folgten drei Jahre lang den Spuren des berühmtesten Cottbusers Weitere Werke bereichern die Sammlung in Branitz / Dr. Stefan Körner lädt zum Geburtstagsfest für alle ein.
Cottbus (hnr.) Die Stadt feiert am kommenden Wochenende den 225. Geburtstag ihres berühmtesten Sohnes, des Landschaftsmalers Carl Blechen. Er wurde am 29. Juli 1798 dort geboren, wo heute das Rathaus steht, nahe dem jetzigen Kultlokal „Stadtwächter“ (siehe auch „Kalenderblatt“, letzte Seite dieser Ausgabe).
Für den Cottbuser Filmemacher Donald Saischowa gilt Carl Blechen als Erneuerer der Landschaftskunst im 19. Jahrhundert. Autoritäten wie Theodor Fontane, Karl Friedrich Schinkel und Max Liebermann sahen in ihm ein Genie. Seine Werke erreichen auf Auktionen Rekordsummen. Sie sind vor allem in den ständigen Ausstellungen der Alten Nationalgalerie (UNESCO Welterbe) sowie auf Schloss Branitz zu sehen. Drei Jahre lang ist Saischowa im eigenen Auftrag und auf eigene Kosten mit wachsender Leidenschaft dem Werk des Meisters nach Neapel, Capri und Amalfi nachgereist. Sein Film spielt trotz zentraler historischer Figur im Hier und Heute. Vor laufender Kamera entstehen Porträt-Büsten, Zeichnungen, ein Figurentheater. Der Zuschauer taucht in die Lebenswelt von Carl Blechen ein. Den künstlerischen Dialog führt der Cottbuser Zeichner und Bildhauer Steffen Mertens. Der Schauspieler Michael von Bennigsen zitiert Blechen im Original.
90 Minuten dauert das DOSFILM-Werk. Buch, Kamera, Schnitt, Sprecher und Regie: Donald Saischowa. Die Musik ist von Nicolas Gasparin. Die Uraufführung beginnt kommenden Freitag, 19 Uhr im Cottbuser Filmtheater „Weltspiegel“.
Eine Stunde zuvor laden Oberbürgermeister Tobias Schick als Schirmherrn der Carl-Blechen-Sammlung und Stiftungsdirektor Dr. Stefan Körner zur feierlichen Eröffnung der Kabinett-Ausstellung mit neu gewonnenen Werken Blechens aus der einst berühmten Berliner Künstlerfamilie Frick ein. Dabei wird auch eine neue Dauerleihgabe eines der raren Frühwerke Blechens präsentiert, das künftig in Branitz gezeigt wird.
Bis 24 Uhr wird dann zum 225. Geburtstag von Carl Blechen eine Party gefeiert. Unter dem Motto „Wir feiern rein“ spielen auf der Schlossterrasse die Electro-DJs der Slownauten, gibt es Drinks, sind die Ausstellungen in den Fürstenzimmern geöffnet und wird das Schloss mit Gemälden von Blechen und zeitgenössischen Künstlern durch Art Frontale illuminiert.
Am Sonnabend, dem Geburtstag, laden die Carl-Blechen-Gesellschaft und die Stadt Cottbus ab 11 Uhr zur feierlichen Enthüllung eines neuen Blechen-Denkmals im Blechenpark ein. Steffen Mertens nennt seine Plastik „Der Zeichner“. Sie ist soeben in der Traditionskunstgießerei Lauchhammer gefertigt worden. Das erste Blechen-Denkmal für Cottbus schuf 1957 Jürgen von Woyski (1929-2000). Es wird seit 2008 vermisst.
Das Denkmal, Plastik, Schrifttafel und Sockel, ermöglichten die Sparkasse Spree-Neiße, das Bundesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ und die Vaterstadt des Weltkünstlers.
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