
Offenbarungseid zum Thema Altanschließer: Wir wissen nichts und haben auch keine Fragen
Cottbus (j.h.). Nachdem die Strukturen im Rathaus geordnet scheinen, will OB Holger Kelch jetzt als „neuer Besen“ durch den TIP kehren. Mit diesem „Prestigeobjekt“ tat sich sein Vorgänger schwer. Kelch nennt frühere Entscheidungen heute hinderlich. Die Grundstückspreise seien „nicht marktreif“ und „halten nicht einmal der Konkurrenz innerhalb von Cottbus stand.“ Er lasse aktuell Informationsmaterial erarbeiten, um die Abgeordneten damit zu füttern, sagte Kelch; er rechne mit deren Unterstützung. Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing, die beide aktuell praktisch nicht stattfinden, will er mit der CMT zu einem neuen Unternehmen zusammenführen.
Dabei steht Kelch mit derartigen Visionen mitten in einer ganz anderen Großbaustelle: dem Altanschließer-Chaos. Seine Rede in der Stadtverordnetenversammlung zu diesem Thema war eine Ansammlung von Ausflüchten. Zu einer Liste konkreter Fragen, die der Verein Haus & Grund eingebracht hatte, erklärte Dezernent Thomas Bergner: „Wir haben die gleichen Fragen wie Sie und haben darauf von der Kommunalaufsicht noch keine Antwort.“ Man setze auf eine Arbeitsgruppe Entgelte und hoffe auf „Gerechtigkeit“. Ob es weitere Fragen gebe, richtete sich Stadtverordnetenvorsteher Drogla ans ratlose Haus. Keine. Die den Wahlbürgern so initiativreich viele Millionen Euro abknöpften, schweigen. Die Haltung kommt einem Offenbarungseid gleich. Aber OB Kelch sagte, man habe mit den Rückzahlungen begonnen. Immerhin.
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