Unternehmer stellen sich Herausforderungen

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Auf ein gutes Jahr schauten beim Neujahrsempfang der Unternehmerverbände Berlin-Brandenburg deren Geschäftsführer Eberhard Tomsche, der Wirtschaftsminister Albrecht Gerber, der Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch, Peter Mühlbach, Vorstandsmitglied des Unternehmensverbandes, und Alexander Schirp vom Verband zurück Fotos: M. Klinkmüller

Unternehmerverbände blicken bei Neujahrsempfang auf positive Entwicklungen zurück:
Cottbus (mk). Zum Neujahrsempfang lud die Vereinigung der Unternehmerverbände in Berlin und Brandenburg in das Haus der Wirtschaft nach Cottbus ein. Unternehmer Peter Mühlbach von der ABB ­Automation GmbH skizzierte positive Entwicklungen der märkischen Wirtschaft im vergangenen Jahr. Wachstumstreiber war die Dienstleistungsbranche und dabei insbesondere Handel, Verkehr und Gastgewerbe. Auch die Bauindustrie sorgte für eine positive Entwicklung des Bruttoinlandproduktes. Die Arbeitslosigkeit blieb unter zehn Prozent. Abwarten wollen die Unternehmer, welche Auswirkungen der Mindestlohn haben wird. Deshalb will das Land Ansiedlungen oder Erweiterungsinvestitionen wie Spreeback in Krieschow unterstützen. Für eine Trübung der Stimmung sorgt der anhaltende Trend, dass es für die Unternehmer immer schwieriger wird, geeigneten Nachwuchs zu finden. Um Fachkräfte zu gewinnen, sollte das Land eine systematische Berufsorientierung an allen Schulen verbindlich einführen, wünscht sich der
Unternehmerverband. Kritisiert wurde auch, dass noch ­
immer keine flächendeckende Breitbandversorgung in Brandenburg erreicht ist. Für ­Unternehmen  ein wichtiger Standortfaktor. Auch der angekündigte Ausstieg Vattenfalls aus dem Braunkohlekerngebiet Lausitz beschäftigt die Unternehmer. Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) erklärte, dass Vattenfall nach gewinnreichen Jahren nun auch die Interessen der Lausitz berücksichtigen muss. „Wir gehen davon aus, dass ein neuer Partner gefunden wird, der das gesamte Lausitzer Revier übernehmen wird. Wir sind gegen eine Zerschlagung“, erklärt der Minister. Gleichzeitig sagte Albrecht Gerber dass die Mutlosigkeit und Verzagtheit, die nach der Wende in Brandenburg oft noch herrschte, vorbei sei. Dennoch müsse man diese Jahre in Erinnerung halten, damit diese nicht wiederkommen, rät er. Der neue Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch ließ es sich nicht nehmen, den Minister daran zu erinnern, dass er das Thema Kreisgebietsreform in seiner Rede ausgespart hat. Der Begriff „Fusion“ ist in der Region mittlerweile zu einem Reizwort geworden, kritisiert der Kommunalpolitiker und sagt: „Es ist ein Irrglaube zu denken, dass mit dieser Zusammenlegung die finanziellen Probleme des Kreises gelöst werden. Als wirtschaftlich wichtig bezeichnete Holger Kelch auch eine künftige Zweigleisigkeit der Bahnstrecke Cottbus und Berlin. „In Cottbus Leben und in Berlin arbeiten und das mit unter einer Stunde Fahrzeit. Das muss doch möglich werden“, sagt er. Auf ein Möglichmachen hofft er auch bei eine besseren Anbindung des Technologie- und Industrieparkes Cottbus an die Autobahn Richtung Kolkwitz.