Schornsteinfeger haben gut zu tun

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Das Kehren brachte den Bewohnern der Häuser wahrlich Glück, denn saubere Kamine entzündeten sich deutlich seltener. Der Schornsteinfeger wurde zum Glücksbringer, der Ruß, den man sich persönlich von der Kleidung holte, zum Zeichen des Glücks. Die Kleidung wandelte sich. Typisch sind das Halstuch, das regionale Herkunft bezeugt, als Mundschutz, der Hut, ein Tuch oder Zylinder als Zeichen der Unabhängigkeit, und die schwarze Kleidung, um die Rußverfärbung zu verbergen | Karte: privat

Kunden zeigen große Treue zum Schornsteinfeger / Mehraufwand sorgt für höhere Gebühren
Region (ha). Nicht nur als Glücksbringer haben die Schornsteinfeger gut zu tun, auch bei den neuen Aufgaben, die zum Kehren der Schornsteine hinzu gekommen sind, ist viel Arbeit entstanden.
Die Übergangszeit der neuen Gesetze für die Öffnung der Dienstleistungen von Schornsteinfegern ist vorbei, die anfänglichen Wogen haben sich geglättet. Dass die Kunden bisher offensichtlich sehr zufrieden waren mit ihren „Schwarzen Männern“, zeigt die geringe Wechselrate. Gut 90 Prozent der Hausbesitzer haben ihren angestammten Schornsteinfegermeister beauftragt, sich weiterhin um die Esse und das Drumherum zu kümmern. Aber es gibt auch Hausbesitzer, die einen Teil der Aufgaben neu vergeben haben.
Nur Teilaufgaben
Nicht alle Leistungen des Schornsteinfegers können Hausbesitzer seit letztem Jahr an selbst gewählte Betriebe vergeben, wenn sie mit der bisherigen Arbeit nicht einverstanden waren. Hoheitliche Kontrollen und Genehmigungen werden weiterhin vom Bezirksschornsteinfegermeister durchgeführt. Dazu zählen die Feuerstättenschauen als Sicherheitsüberprüfung der gesamten Feuerung­sanlage, die Prüfung der Betriebs- und Brandsicherheit, die Genehmigung und Bauabnahme neuer Feuerstätten und Schornsteine sowie die Erstellung des Feuerstättenbescheides. Auch behördlich angeordnete Prüfungen und Maßnahmen hat der Bezirksschornsteinfeger durchzuführen, wenn der Hauseigentümer seinen Verpflichtungen nicht nachkommt.
Neue Gebühren
Die Marktöffnung der Schornsteinfeger-Dienstleistungen hat gleichzeitig die Aufgabe der bisherigen Gebührenordnung mit sich gebracht. Fast bei allen Betrieben sind diese leicht gestiegen. Die Handwerker begründen dies mit dem gestiegenen Aufwand, vor allem durch mehr Fahrtwege, aber auch der Bürokratie. So müssen jetzt deutlich mehr Daten aufgenommen werden als früher. Die Computerarbeitszeit der Schornsteinfeger hat enorm zugenommen. Trotzdem bleibt noch genügend Zeit fürs Glück. Das wird jedoch nur weiter gegeben, wenn der Handwerker auch in der schwarzen Arbeitskleidung erscheint, die er in der Regel nur beim Kehren trägt – bei dieser schmutzigen Angelegenheit benötigt er die „Schutzkleidung“.
Wer bei den neuen Regelungen Hilfe benötigt, kann sich auch an die Schornsteinfeger-Innung in Cottbus, Annenstraße 8, Telefon (0355) 3818514, wenden. Zugelassene und eingetragene Schornsteinfeger findet man auch auf www.bafa.de im Schornsteinfegerregister.


Kommentare

Eine Antwort zu „Schornsteinfeger haben gut zu tun“

  1. Hallo,
    Ich wusste nicht das die Schornsteinfeger jetzt auch die ganze Büro Arbeit mit sich schleppen müssen bzw. machen sollen. Ich hoffe nur nicht das jetzt die Dienstleitung teurer wird? Auf gut Glück.

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