Das heimliche Forster Wahrzeichen jubiliert

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Die Forster Radrennbahn hat eine lange Geschichte. Viele Väter erinnern sich heute, wie sie hier einst mit ihren Vätern zu Besuch waren Foto: CGA-Archiv

Vor 110 Jahren wurde die Forster Radrennbahn sportlich eingeweiht:
Forst (mk). Nicht die Stadtkirche sondern die Forster Radrennbahn steht in diesem Jahr in der Rosenstadt im Mittelpunkt. 110 Jahre alt wird diese. Nachdem 1993 die erste Steher-Weltmeisterschaft ausgetragen wurde entwickelten sich auch die Fahrräder selbst als Sport- und Transportmittel rasant weiter. Auch in Forst wurden die Zweiräder um die Jahrhundertwende auch immer beliebter. Schnell träumte die reiche Stadt von einer eigenen Rennbahn. Dass die Forster Radsportbegeistert waren, zeigten bereits sechs Vereine die 1895 in der Stadt Radsport betrieben, erklärt Karin Menzel vom Polizeisportverein, dem heutigen Betreiber der Sportanlage. So kaufte der Forster Unternehmer Adolf Dernack  in der Gemarkung Eulo für 9500 Mark das Grundstück und baute für 45 000 Mark die Rennbahn. Nach nur acht Monaten Bauzeit (erster Spatenstich im November 1905) wurde die Bahn am 17. Juni 1906 feierlich eröffnet. 10 000 Besucher strömten damals auf das Gelände. Forst war damals durchaus eine Art Radsportpionier in der Region, sagt Karin Menzel. Schließlich überlebte die Bahn auch turbulente Zeiten. Völlig zerstört wurde die Radrennbahn im Zweiten Weltkrieg. Nach zwei Bombentreffern begann der Neuaufbau. Am 22. Mai 1952 konnte die Bahn wiedereröffnet werden. Eigentümer ist seit 1951 die Stadt. Dass die Bahn noch heute erhalten ist, zeugt vom großen Engegement der Forster, weiß Karin Menzel. Für sie ist die 400 Meter lange Strecke das heimliche Wahrzeichen der Stadt. Viele Rosenstädter identifizieren sich mit dem Radsport und der Radrennbahn. Viele haben für den Erhalt Hand angelegt. Auf hauptamtliche Füße gestellt wurde der Radsport auf dieser Bahn im Jahr 1975. Hier wurde ein Organisations-Büro für den Radsport gegründet. Nach der Wende übernahm der Polizeisportverein die Betreiberschaft. Mit dem Reitsport auf der Anlage folgte auch eine Namensveränderung. Seit 2006 heißt die Anlage „Rad- und Reitstadion“. Dass diese Bahn vor allem für Steher-Events prädesteniert ist, liegt an der Länge von 400 Metern. Neue Hallen-Anlagen, vor allem jene aus Holz, sind deutlich kürzer. Auf der langen Bahn in Forst ist auch das Kurvenverhalten ganz anders, sagt Karin Menzel. Die Stadt und der Polizeisportverein möchten das Bahn-Jubiläum in diesem Jahr kräftig feiern. Am 18. Juni wird ab 16 Uhr zu einem Sommerfest auf das Gelände geladen. Hier stellen sich alle Abteilungen des Vereins (Reiten, Radsport, Sportakrobatik, Fitness und Breitensport) vor. „Auch Ottonormalverbraucher werden an diesem Tag sicher eine Runde per Rad im Stadion drehen können“, sagt Karin Menzel. Mehr soll zu diesem Tag noch nicht verraten werden. Bereits im März wir es einen Fotowettbewerb geben. Gesucht sind Fotos aus allen Zeiten von dieser Bahn. Die Gewinner werden beim Sommerfest prämiert und die Fotos ausgestellt.
Sportlicher Höhepunkt ist die Deutsche Steher-Meisterschaft am 16. und 17. Juli. Für die nun regelmäßige Veranstaltung am dritten Septemberwochenende, wo Reiter und Steher zu erleben sind, wird noch ein neuer Name gesucht.


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