15 Premieren in der Spielzeit 2014/15 und sieben Porträt-Konzerte / Zum Auftakt wieder ein Knappe
Cottbus (h.) Der Intendant, der Geschäftsführende Direktor und die künstlerischen Vorstände präsentierten diese Woche Spielplanschwerpunkte der kommenden Theatersaison. Sie steht unter der Idee „Perspektivwechsel“. Neue Blicke auf diese Welt haben die Menschen mehrfach herausgefordert im zurückliegenden Jahrhundert. Vor allem die verschiedenen Perspektivwechsel der letzten 25 Jahre werden alle 346 Mittarbeiter des Staatstheaters beschäftigen. Ihr Arbeitgeber Dr. Martin Roeder bescheinigt ihnen erfolgreiche Arbeit: „Wir haben mehr Vorstellungen als sonst gespielt und das gute Ergebnis gehalten“, sagt er, dabei einräumend, dass die Belastung einzelner Ensemblemitglieder größer geworden sein kann. „Aber wir arbeiten verstärkt mit Gästen, wo wir merken, dass es eng wird“, lenkt Intendant Martin Schüler ein. Ohne an Grenzen zu gehen, wird künstlerische Meisterschaft nicht gelingen, denkt auch Schauspieldirektor Mario Holetzeck, der seine Truppe über den Schwielochsee schipperte, um auf Schiffsplanken in packender Diskussion zu ergründen: Welche Themen interessieren uns? Im Kern stellte sich die gemeinsame Frage: Was hat unser Jetzt mit dem Vergangenen zu tun? Holezeck: „Wir denken über Deutschland nach; welche Wunden tragen wir in uns?“
Die Spielzeit bringt 15 Premieren, davon zehn im Großen Haus, acht Philharmonische und mehrere Sonderkonzerte.
Schauspiel
„Spektakel“ gibt es nicht, aber einen Schauspiel-Doppelabend („Deutschland – Wunder und Wunden“) mit zwei Gegenwartsstücken. Als größte Herausforderung sieht der Regisseur Holetzeck Heiner Müllers „Wolokolamsker Chaussee (I-IV), die er im nächsten Juni bringen will. Hauptmanns „Ratten“ führen an den Jahrhundert-Anfang, die „Sonnenalle“ (nach dem Film) in eine Grenzclique. Da helfen Studenten der Musikpädagogik der BTU, Stefan Wolfram inszeniert.
Musiktheater
Hauke Tesch bereitet für Kinder „Papagenos Zauberflöte“ vor, Martin Schüler inszeniert Puccinis „Turandot“ und das „Wahnsinnsstück Elektra“ von Strauss, mit Gesine Forberger: „Die kann diese Riesenoper jetzt.“ Etwas leichter kommt Kalmans „Gräfin Mariza“ nach 40 Jahren wieder.
Ballett
Undine Werchau bringt gleich im September „Frida Kahlo“ zur Uraufführung. Im nächsten Mai tanzt die „Schwanenseele“ nach Musik von Tschaikowski, aber eben nur die Traumwelt der Odette von Gundula Peuthert.
Konzert
Evan Christ experimentiert weniger, bringt dafür in Konzerten Komponistenporträts. Vom rockigen Alexander Knappe war er so begeistert, dass der im September nochmal kommt.
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