Kremeier: „Keine kleine Sammlung“

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Die Schöne aus der Hauptverwaltung: Die Heilige Barbara von Peter Makolies (2004) war nicht Teil der Ausstellung, ist aber unzweifelhaft Bestandteil der Sammlung Vattenfall

Vattenfall zieht ein ansehnliches künstlerisches Fazit / Kein Wie weiter:
Cottbus (hnr.). Es ist die erste Kunstausstellung dieses Jahres und doch keine im bekannten Sinne. Vattenfall im Um- oder Aufbruch präsentiert ein Fazit seines regen Tätigseins im Reiche der Kunst. 90 Ausstellungen habe es in den letzten Jahren gegeben, bilanzierte Vorstandsvorsitzender Dr. Hartmut Zeiss – 50 in Senftenberg, 40 in Cottbus. Künstler der Lausitz und viele von weit her, die sich mit ihr und dem weiten Feld von Produktion, Landschaft und Mensch befassten, zeigten ihre Sichten. Vattenfall erwarb jeweils Werke der Aussteller, so dass „eine kleine Sammlung“ zusammenkam.
Ulrike Kremeier, Chefin des dkw. Kunstmusems, widersprach energisch: Das sei keine kleine, sondern eine sehr bedeutende Sammlung. Die umfasst rund 300 Arbeiten aus immerhin 50 Jahren. Auch solche aus den volkseigenen Vorgängerunternehmen sind in den Bestand eingeflossen.
26 Werke für diese Ausstellung auszuwählen, war „harte Arbeit“, versichert die Expertin. Der Betrachter mag suchen, was er findet: einen zeithistorischen Spiegel, einen stilistischen Überblick oder eben die ästhetische Schau auf das Phänomen Vattenfall, das sich anschickt, diese Region zu verlassen. Für „alle eventuellen diesbezüglichen Fragen“ fügte Zeiss gleich die Erklärung in seine Grußworte ein: „Wir haben noch keine Antworten.“ Es bleibe für ihn aber gültig: Hinwendung zur Kunst ist Investition in die Zukunft. Fachlich unterstützte Ulrike Kremeier: Spätestens seit der Renaissance sei klar, dass Kunst Image bildet und zu Gewinn führt. Und davon versteht Vattenfall gewiss eine Menge.