Die Lausitz hat in allen Ebenen großartige Perspektiven

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Manja Bonin übernimmt am 1. Januar die Hauptgeschäftsführung der Handwerkskammer Cottbus. Die zweifache Mutter hat bereits in den vergangenen Jahren die Geschicke der HWK Cottbus maßgeblich mitgestaltet Foto: FH

Die künftige Hauptgeschäftsführerin der HWK Cottbus, Manja Bonin, im Interview.

Die Vollversammlung der Handwerkskammer Cottbus (HWK) wählte am 30. November Manja Bonin zur neuen Hauptgeschäftsführerin. Sie tritt am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Knut Deutscher an, der sich nach 35 Jahren in der HWK Cottbus in den Ruhestand verabschiedet. Mit der 46-jährigen sprach Frank Heinrich.

Frau Bonin, haben Sie mit dieser einmütigen Zustimmung gerechnet?
Manja Bonin: Ich freue mich sehr über das Vertrauen, das ich von den Mitgliedern der Vollversammlung erhalten habe. Es belohnt in gewisser Weise meine Arbeit der vergangenen Jahre für die Handwerkskammer und spornt mich natürlich sehr stark für die kommende Zeit an.

Seit wann arbeiten Sie für diese Handwerkskammer ?
Seit 15 Jahren setzte ich mich für das Handwerk in Südbrandenburg ein – davon seit fünf Jahren hier in der Geschäftsführung des Hauses.

Was qualifiziert Sie für diese anspruchsvolle Position?
Meine Erziehung, meine Ausbildung, meine Erfahrungen und meine Leidenschaft für das Handwerk. Ich bin in einer Handwerkerfamilie groß geworden und habe als studierte Bänkerin viele Jahre Unternehmen beraten.

Was oder wer hat Sie konkret zur Handwerkskammer Cottbus geführt?
Zum einen bin ich der Familie wegen von Leipzig nach Cottbus gezogen. Zum anderen hat es mich enorm gereizt, meine berufliche Expertise im Handwerk einzubringen. Knut Deutscher hat mir schließlich mit dem Einstieg im Bereich Beratung, Unternehmensnachfolge und Sanierung die Möglichkeit dazu geboten. Die Finanzkrise 2008/2009 hatte auch auf heimische Handwerksunternehmen negative Auswirkungen. Hier war sogleich auch meine Bänkererfahrung gefragt.

Können Lausitzer Herausforderungen mit denen der Leipziger Region mithalten?
Im Ganzen gesehen auf jeden Fall. Wir leben in einer sehr spannenden Region, in der sich gerade viel verändert und wo auch sehr viel möglich ist. Große Veränderungen bringen immer Herausforderungen mit sich, die gemeistert sein wollen und dabei möchte ich für die Handwerksunternehmen meinen Beitrag leisten. Zudem ist die Lausitz landschaftlich und kulturell reich und auch das Zuhause meiner beiden großartigen Kinder. Die Lausitz ist meine Heimat und Cottbus für mich das „kleine Leipzig“ mit großer Perspektive.

Wird es mit Ihnen an der Spitze weitreichende Veränderungen in der HWK geben?
Wir sind als Kammer gut aufgestellt. Viele Weichen haben wir bereits in den vergangenen Jahren so gestellt, dass unser Lausitzer Handwerk zukunftssicher dasteht. Jetzt werden wir die eingeschlagenen Wege konsequent weiter verfolgen, gegebenenfalls im Detail anpassen.
Intern haben wir solide Strukturen im Haus und hochmotivierte Mitarbeiter. Unsere Leistungen und Beratungen sind enorm gefragt und auch der Bildungsbereich erzielt hervorragende Ergebnisse.

Welche Themen brennen Ihnen auf den Nägeln?
Der regionale Strukturwandel, die Fachkräftesicherung mit Aus- und Weiterbildung sowie der Bürokratieabbau sind Themen, die mich außerordentlich beschäftigen.

Können Sie hierzu etwas ins Detail gehen?
Mit Blick auf den Strukturwandel wollen wir die Zusammenarbeit mit den großen Unternehmen, wie der Deutschen Bahn, ausbauen, um positive Impulse für das Handwerk zu schaffen. Das kann die Erbringung von Dienstleistungen durch Handwerksbetriebe, aber auch die Zusammenarbeit in der Fachkräftesicherung sein. Wir streben eine Win-win-Situation an – ein ruinöser Wettbewerb um Ressourcen muss gerade im aktuellen Umbruch dominanter Branchen verhindert werden.
Um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Handwerksunternehmen im Raum Königs Wusterhausen zu sichern, müssen wir vor Ort eine attraktive Bildungsstätte aufbauen. Unser Lehrbauhof in Großräschen soll um ein innovatives Lernzentrum erweitert werden.
Ein ewiges Mantra bleibt für mich das Thema „Bürokratieabbau“ – eine enorme und zunehmende Belastung für unsere Handwerksunternehmen. Hier möchte ich mit der Landes- und Kommunalpolitik einen kontinuierlichen Prozess der Vernunft starten.

Das sind übers Tagesgeschäft hinaus große Brocken.
Das mag sein, gemeinsam als Team werden wir für das Handwerk viel leisten. Als leidenschaftliche Vertrieblerin sehe ich es auch sportlich.

Danke für das Gespräch.

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