Bauernland in Lausitzer Hand

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Bei der Mutterkuhherde in den Dissener Spreeauen: CDU-Büroleiter Dr. Wolfgang Bialas, Landtagsabgeordneter Prof. Michael Schierack, Landwirt Wolfram Hotzler und CDU-Bundestagsabgeordneter und Umweltexperte Dr. Klaus-Peter Schulze (v.l.n.r.) Foto: Jürgen Heinrich

Sielower Landwirt Wolfram Hotzler wünscht sich Landesbürgschaften für Einsteiger in freiwerdende Betriebe / CDU-Politiker auf Sommertour:

Region (hnr). Über den nassen Wiesen trällern weit oben im Sommerhimmel die Lerchen. Eine Seltenheit im ökologisch gebeutelten brandenburger Land. Störche lassen sich diesen Sommer selbst in Dissen kaum sehen, und wenn bundespolitische Ziele der reduzierten Rinderhaltung greifen, werden die Insekten und damit die schon schmerzlich vermissten Frösche und Singvögel noch seltener. Biohöfe, wie der von Wolfram Hotzler, können den Trend allein nicht aufhalten. Umso mehr freut sich der leidenschaftliche Bauer, dass just zum Beginn der Roggenernte kompetente Politiker bei ihm auftauchen: CDU-Umweltpolitiker im Bundestag Dr. Klaus-Peter Schulze und Landtagsabgeordneter Prof. Michael Schierack, CDU-Kreisvorsitzender, starten hier ihre Sommertour. In Unternehmen und bei Organisationen und Verbänden wollen sie hören und sehen, was Politik bewirkt und wo ihr Einsatz helfen kann.
Wolfram Hotzler, hier vor allem wegen seiner Landschaftspflege mit „Aueroxen“ (tatsächlich mit X geschrieben), Wasserbüffeln und Wildpferden zeitweise bekannt wie ein Popstar, hat sich gut vorbereitet. Abgesehen von jenem Projekt mit einstiger Vattenfall-Begleitung, bewirtschaftet er mit 20 Mitarbeitern 2 260 Hektar Land, bekommt ordentliche Förderung, weil er lupenrein Bio liefert von leichten Böden in niederschlagsarmer Flur. Ein Geschäft immer am Limit, aber Schulter an Schulter mit Verbänden und Politik immer gut machbar.
Aber: Fördergeld, genau genommen „durchgereicht“ zur Subvention der Verbraucherpreise, gebe es nur noch für Naturschutz, nicht für Landwirtschaft. Milchwirtschaften sterben, und Milch- wie Fleischpreise müssen steigen. Auch Hotzler, der drei Betriebe wieder vereint hat, konzentriert sich auf Mutterkuh-Herden und Rindermast. Der Absatz von Bio-Fleisch klappt gut im Direktvertrieb. Trotzdem vermisst er eine „Offizialberatung in Bio“. Was aktuell läuft, geschehe nur in Regie der Verbände. Prof. Schierack will hierzu in der Landespolitik Gespräche suchen.
Mehrere Punkte aus Bauernsicht werden so im Sommertour-Dialog abgearbeitet. Einer liegt Wolfram Hotzler, der die Nachfolge für seinen Betrieb bedenken muss, besonders am Herzen: Verkaufen könnte er sein Unternehmen sofort – an Großagrarier, die immer suchend unterwegs sind. Er möchte aber, dass Lausitzer Bauernland auch in regionaler Hand bleibt. Geeignete Leute gibt es, aber denen fehlt das Geld. Fördermittel von 70 000 Euro gäbe es, aber dafür ist kein Hof zu haben. Es müssten Landesbürgschaften für solche Projekte leistbar sein. Die CDU-Politiker Schierack und Schulze notieren sorgfältig die Worte des Praktikers.