Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner besuchte Lausitz.
Region (ik). Was im 13. Jahrhundert in der Niederlausitz mit den ersten Weinbergen begann und zwischenzeitlich zum Erliegen kam, wird nun seit der Jahrtausendwende wiederbelebt: Der Lausitzer Weinanbau. Auf historischen Weinbergen aber auch aufgeschütteten neuen Weinbergen auf ehemaliger Tagebaufläche wachsen die Reben und inzwischen hat sich der Lausitzer Weinanbau zu einem wirtschaftlichen und touristischen Faktor in der Region entwickelt. Das besondere an unseren Lausitzer Raritäten: Die Weinproduktion beläuft sich stets nur auf eine kleine Menge, da die Rebrechte für das gesamte Brandenburger Landweingebiet, die Lausitz ist nur ein Teil davon, bei lediglich 30 Hektar liegen. Dadurch ergibt sich nur eine geringe Anzahl an verfügbaren Weinen. Das Weinanbaugebiet im Lausitzer Seenland ist klein: Sieben Winzer und Vereine bewirtschaften eine Fläche von rund zwölf Hektar. Mit einigen von ihnen traf sich Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner am Dienstag und wollte sich von der Qualität selbst überzeugen. Auf Einladung des Bundestagsabgeordneten
Dr. Klaus-Peter Schulze bestieg sie den charmanten 110 Meter hohen Sonnenhügel in Klein Oßnig, südlich von Cottbus – ein Weinberg, der bis 1850 zum Rittergut von Gladitz gehörte.
Wiederbelebt wurde das kleine Fleckchen Erde von Martin und Karola Krause. Das Ehepaar pflanzte dort 2011 auf 0,4 Hektar rund 2.000 Reben. Heute, Zehn Jahre später, konnte das Winzer-Pärchen mit ihren drei Sorten drei Preise abstauben: 96 von 100 Punkten erlangten die Krauses mit ihrem Johanniter Sekt beim internationalen PIWI-Weinpreis im vergangenen Jahr. „Wir waren die ersten hier im Land Brandenburg, die nur auf diese pilzwiderstandsfähigen Sorten gesetzt haben. Die meisten Anderen machen Mischungen. Der Vorteil dabei ist, dass man deutlich weniger spritzen muss. Und alles was man nicht zuführen muss, was sich sozusagen selber etabliert, ist erstmal eine gute Sache“, erklärt Dr. Martin Krause. Große Begeisterung und ein ehrliches Kompliment gab es an dieser Stelle auch von Seiten der Ministerin. Ein gutes Gewissen alleine reiche nicht, es müsse bekanntermaßen auch im Glas schmecken. Und das habe das das Winzer-Pärchen erfolgreich etablieren können. „Bei Ihnen hier – das ist eine Spezialität. Ich meine, dass Sie PIWIS nehmen – großes Kompliment“, beglückwünscht die Ministerin. „Das ist eine Rarität, was sie hier haben.“ Da der Ortschaftsname zur Vermarktung nicht genutzt werden kann, sei, so Klöckner, eine geschützte Ursprungsbezeichnung ideal zur Vermarktung. So könne mit der Gründung einer „UG Lausitz“ der Wein als Produkt einer Kohlebergbauregion hervorragend vermarktet werden. „Das ist eine große Chance“, erklärt sie. „Ich kann Sie nur ermutigen, holen Sie die Leute hier raus“, schließt sie begeistert ab.
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