Die Erinnerungen vieler Gäste sind so frisch, als sei es gestern gewesen.

Es ist schon erstaunlich, wie viele angenehme Erinnerungen mit einem solchen Haus verbunden sind, das über Jahrzehnte vor allem junge Menschen angezogen hat und wo Musik und Tanz die Lebensfreude erblühen ließen. Nach Forst-Eulo – um diesen Ort handelt es sich – kamen die Jugendlichen nicht nur aus unmittelbarer Nachbarschaft. Ines Krätsch aus der Jahnstraße in Döbern schreibt: „Der Inhaber des Gasthauses Bärmel in Eulo war früher Heinrich Laurisch. Schon in den 1920er Jahren war das ein großes Tanzlokal und es war ein beliebter Treffpunkt, denn die Gaststätte hatte einen großen Tanzsaal und einen Garten. Ab 1946 war es das Kulturhaus Eulo. Nach der Wende befand sich dort die Diskothek Blue Inn. Der Inhaber war Bernd Bürger. Leider steht das Gebäude nun schon seit vielen Jahren leer.“
Das musste auch Arno Schulz aus Guben mit Bedauern feststellen: „Der erste Blick auf das Ratebild war, das Gebäude kenne ich, aber etwas ist anders. Richtig, der Eingangsbereich der ehemaligen Gaststätte in Forst-Eulo ist verändert. Hunderte Male bin ich sicher über die Kreuzung Euloer Straße/ Cottbuser Straße/ Meisenweg gefahren, vorbei an der Gaststätte im nördlichen Vorort von Forst, war aber nie in dem Tanzlokal. Einst war es das Kulturhaus in Eulo, dann wieder das ‘Blue Inn’ usw. Schon von außen konnte man das Auf und das Ab des Gaststättenensembles erkennen. Der Stand ist im Moment ‘ganz, ganz unten’! Hoffen wir auf einen Prinzen, der es vor dem weiteren Verfall errettet.“
Ebenfalls aus Guben, Rosa-Luxemburg-Straße, schreibt Bernd Tornow: „Es handelt sich hier um das ehemalige Kulturhaus im Ortsteil Eulo von Forst in der Gubener Straße. Zu DDR-Zeiten war es das ‘Jugendclubhaus’, wo viele Bands zum Tanz spielten. Als Gubener gingen wir zum Tanz ins Volkshaus, die Forster nach Eulo ins ‘Jugendclubhaus’”.
Hannelore Ebert aus Cottbus hat ihre Oma befragt, die in Eulo zuhause war. „Sie hat mir berichtet, dass gleich nach dem Krieg in diesem Haus provisorisch Schulunterricht stattfand. Zwei Klassen unterschiedlicher Jahrgangsstufen waren in einem Raum. Eigentlich aber war das Haus ein sehr beliebtes Gartenlokal und Gasthaus von Heinrich Laurischk. Danach hat es ein Herr Berthold übernommen und nur zwei oder drei Jahre später hieß es Kulturhaus.“
R. Wolfram mailt: „Das Lokal ist vom damaligen Besitzer Heinrich Laurischk bis zum Kriegsende bewirtschaftet worden. Wahrscheinlich wurde es gleich HO und Richard Berthold und seine Frau waren dort angestellt. Jedenfalls gab es schon bald wieder die beliebten Tanzveranstaltungen. Hier erlebte meine Generation (Jg. 1936) die schönsten Jugendtage.“
Heinz Lüdecke notieret: „Ich freue mich immer, wenn ich ein Foto erkenne, das aus Forst kommt und ich auch darüber etwas erzählen kann. So auch heute, denn ich weiß genau, es war das beliebte Kulturhaus in Eulo, Ortsteil von Forst (rechts abbiegend geht’s nach Guben, links zu den Euloer Teichen, dem Hundetrainigsplatz und zum ‘Nixenwehr’.

Aber nun zur Geschichte des Euloer Kulturhauses: Das Foto stammt wohl aus der Zeit um 1920/1930. Der Besitzer war, wie man erkennt, Herr Bärmel. Dann übernahm die beliebte Ausflugsgaststätte mit Biergarten eine Familie Laurisch, die echt bis 1945 dort zu Hause war. Mein Vater hatte mir damals davon erzählt, er stammte ja aus Sommerfeld, dem heutigem Lubsko und hat damals als Maurer einige Autobahnbrücken Richtung Cottbus mit aufgebaut. Ab 1946 wurde es dann das Kulturhaus Eulo. Ich kenne es erst, als dort Tanzbälle, Tanzabende und Silvesterfeiern stattgefunden haben. Ich erinnere mich noch an die Amateurband ‘Unisono’ – da war das Haus voll! Aber auch an den schönen Biergarten – in Hochzeiten war kein Gartenstuhl mehr zu haben. Dann wurde es irgendwann die Diskothek “Blue Inn’. Dazu hatte ich keinen Bezug mehr, aber wohl meine Tochter. Nun steht das ‘stolze Haus’ schon lange leer und ist wohl dem Untergang geweiht. Schade oder?“
Frank Irmer aus Cottbus kennt das Haus auch noch von innen: „Wir sehen das alte Gasthaus Bärmel. In meiner Forster Zeit, 1977/79, waren wir dort zum Jugendtanz mit Disco oder Live- Bands. Da war es Kulturhaus mit Konsumgaststätte. Zum Saal ging es ein paar Treppen hinauf. Nach der Wende und Leerstand war als letztes das ‘Blue-Inn’ bis zum Mai 2012 darin.“ Auch Thomas Richter aus der Bärenklau Siedlung in Schenkendöbern und Andreas Mahling erinnern sich an das Tanzlokal und Paul Stimmer sogar „an das ‘Tanz- und Schauorchester Bert René’, das dort mal gastierte, und an den Garten mit Kegelbahn mit einem Musik-Pavillion, in dem auch Gartenkonzerte stattfanden. Ja, lang, lang ist das her…“
















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