Prächtige Kirche stark zerstört.

In dieser Woche haben wir wieder so viele Zuschriften erhalten, das es uns nicht möglich ist, alle Antworten in vollem Umfang abzudrucken, bitte sehen Sie es uns nach, dass wir hier und da Dopplungen kürzten. Vielen Dank allen, die sich so sehr bemühten und uns geschrieben haben!
Den Anfang macht Eberhard Witzke aus Cottbus mit seiner E-Mail: „Heute ist Guben richtig. Es geht um die Stadt- und Hauptkirche, heute in Gubin. Diese prächtige Kirche ist leider im 2. Weltkrieg stark zerstört worden. Man kann nur hoffen, dass durch den Förderverein und durch engagierte Bürger ein Wiederaufbau der Kirche gelingt.“
Jens Pumpa, auch aus Cottbus schreibt uns zur Historie: „Wir sehen in Guben den Marktplatz mit der Hauptkirche. Diese spätgotische Stadtkirche wurde 1294 erstmals urkundlich erwähnt. Von 1508 bis 1557 erhielt der spätgotische Bau seine endgültige äußere Gestalt. Ende Februar 1945 brannte sie aus. Die Kirche steht in der östlich der Neiße gelegenen Altstadt von Guben, die heute Teil der polnischen Stadt Gubin ist. Die Stadtkirche verfügt über eine Länge von knapp 70 Metern und besitzt einen Turm mit einer Höhe von 60 Metern. Mit diesen Maßen zählt die Kirche heute noch zu den größten Sakralbauten der Niederlausitz und prägt auch noch als Ruine das Stadtbild von Guben.“
Reinhard Semt schätzt die abgebildeten Lithographie „Die beeindruckend schöne Lithographie zeigt in der Mitte die Ostfront des alten Gubener Rathauses und rechts in wuchtiger Darstellung die Haupt- und Stadtkirche. … Ganz im Hintergrund ist der Turm der Gubener Klosterkirche angedeutet.“
Auch Frank Irmer mailte uns: „Die Lithographie zeigt den früheren Marktplatz mit der, auf der rechten Seite, großen Haupt-/ und Pfarrkirche. Turm und hintere Laterne sind noch gut zu erkennen. In der Mitte steht das ehemalige Rathaus mit Glockenturm und ist eines der wertvollsten Denkmäler der Provinz Lebus. Seine Geschichte reicht bis in das Jahr 1298 zurück. Im Kellergewölbe (ehemals Ratskeller) befindet sich heute eine Gaststätte. Im Gebäude befindet sich auch die Stadtbibliothek sowie das Gubiner Kulturhaus.

Waltraut Kliem aus Kahren merkt an: „… Leider ist die Realität nicht so prächtig… Die Kirche mahnt als Ruine, (aber es wird daran gearbeitet!) Das Rathaus jedoch ist wunderschön restauriert und mit Gaststätte, Bibliothek…in Nutzung. Vor 4 Wochen haben wir diesen geschichtsträchtigen Platz besichtigt.“
Aus Cottbus schreibt uns auch Klaus Reiter und ergänzt: „Wir sehen hier den Marktplatz mit Rathaus und der dreischiffigen Stadt- und Hauptkirche in Gubin. Sie wurde 1294 urkundlich genannt. Das heutige Erscheinungsbild entstand 1557. Durch Brandstiftung wurde sie 1945 vernichtet. 1922 stiftete Carl Lehmann die große Glocke und Adolf Wolf die kleine. Die Kirche ist 70 Meter lang und der 1555 errichtete Turm ist 68 Meter hoch. 2012 wurde eine Betondecke eingezogen und nach 365 Stufen auf der Stahltreppe hat man einen herrlichen Ausblick auf Guben. Es gibt einen Förderverein der sich mit dem Wiederaufbau beschäftigt. Geradezu das Rathaus stammt aus dem 13.Jahrhundert. Im 2. Weltkrieg zerstört wurde es 1976 originalgetreu wieder aufgebaut. Der Bau dauerte 10 Jahre. Hier sind Stadt- und Gemeindebibliothek und das Kulturhaus eingezogen.“
Als Gubener kennt Arno Schulz diesen Platz gut „…Es ist der einstige Marktplatz von Guben mit der ab 1508 errichteten Stadt- und Hauptkirche. Im Hintergrund steht das 1502 errichtete Rathaus, welches 1672 im Renaissance Stil umgebaut wurde. Das Gebäude davor halte ich für die Semmelbänke oder die Gerichtslaube. Die westlich an das Rathaus angebaute Stadtwache wurde um 1840 zurück gebaut, vermutlich wurde dieses vordere Gebäude dann auch mit abgerissen. Auf späteren Abbildungen ist es nicht mehr zu sehen. In dem kleinen Turm, der östlich aus dem Dach der Kirche herausragt, hatte sich bei dem Hussiteneinfall 1419, der Sage nach, eine Nonne aus dem nahen Kloster mit einer Ziege versteckt. Die Ziege fraß das Unkraut was an der Dachkante wuchs und die Nonne trank die Milch, sodaß beide dem Massaker der Hussiten entgingen. Links hinter dem Rathaus ist ein Turm des zur Stadtbfestigung gehörenden Klostertores zu erkennen. Die Stadtbefestigungen wurden im Anfang des 19. Jahrhunderts schrittweise zurückgebaut. Den kleinen Brunnen auf der Mitte des Marktplatzes ersetzte man 1897 durch einen Zweikaiserbrunnen. Dieser störte bei den Aufmärschen in der NS-Zeit und wurde 1938 entfernt. Von den Gebäuden rund um die Kirche und dem Rathaus steht in Gubin keines mehr. Sie wurden im Krieg zerstört und später abgerissen, auch die Häuser, die nicht ausgebrannt waren. Angefügt sind zwei Bilder vom 15.3.2025. Viele Grüße“ Wir Grüßen gern nach Guben zurück und danken für die Bilder und die stetige Teilnahme an unserem Rätsel.

Auch Manfred Gnida beteiligt sich sehr regelmäßig an unseren Rätseln und bereichert uns auch dieses mal mit seinem Wissen „Lithographien und auch in Form von Postkarten sind unter Sammlern eine Rarität, ein Beispiel zeigt das abgebildete Rätselbild aus der Zeit um 1840 aus Guben dafür. … Da diese Ansicht um 1840 entstand, so fehlt ein Bauwerk mit interessanter Objektgeschichte, ein Denkmal. Zu vielen Ereignisen im Kaiserreich wurde auch in Guben auf dem Markt vor der Stadt-und Hauptkirche am 30. Oktober 1898 ein Denkmal für Wilhelm I. und Friedrich III., seinem ältesten Sohn, eingeweiht. Anlass für die Errichtung war damals der 10. Todestag von Wilhelm I. dem Mitbegründer des Deutschen Reiches von 1871 und seines Sohnes Friedrich III. Damals beschrieb die Gubener Zeitung umfangreich für dieses besondere Ereignis vom ausgedehnten Umzug und festlichen Ansprachen. Der Festzug bewegte sich damals von der Bahnhofstraße, heute Berliner Straße, bis zum Marktplatz, angeführt von 46 Kriegervereinen, Schützenvereine, Klassen des Gymnasiums, folgten damals bestehende Gesangsvereine wie Liederkranz, Harmonie, Germania, Sängerverein Sprucke, Deutsche Eiche und Borussia, Innungen von Handwerkern, Gubener Vereine und den Schluss bildeten Bergleute mit entsprechender Tracht. Die Festrede wie weiter berichtet wurde, hielt Prinz Heinrich zu Schoenaich-Carolath und die feierliche Eröffnung erfolgte durch Oberpfarrer D.Werner. Das 18,6 Meter hohe Denkmal war in der Funktion eines Brunnens angelegt und wurde vom Berliner Architekten Paul Krischke geschaffen. Auserwählte Materialien von Gestein und Metallen fanden für die Gestaltung Verwendung und schafften einen besonderen Anblick. Der Standort des Denkmals erfolgte an der Stelle wo ein schon länger dort befindlicher Brunnen war und ging als “Zweikaiser-Denkmal” in die Geschichte der Stadt ein. ….“ Vielen Dank!
Frau Sabine Mischok aus Cottbus, antwortet uns mit selbstgereimten Worten: Das alte Guben man gut erkennen kann, die spätgotische Stadt- und Hauptkirche und das Rathaus steht nebenan.
Die Kirche schon ca. 80 Jahre eine Ruine ist, aber im Ratskeller man heute gut und preiswert zu Mittag isst. Man sieht, dass es eine sehr alte Lithographie muss sein,
der Zwei-Kaiser-Denkmal-Brunnen hat noch kein Dasein. Einige Häuser links wurden später ersetzt durch das Postfernmeldeamt, der Markt wurde im II. Weltkrieg zerstört fast insgesamt.”
Gert Richter, selbst auch Gubener, schreibt uns: „Die Lithographie zeigt den Gubener Marktplatz, in Richtung Westen betrachtet mit der rechts stehenden Stadt- und Hauptkirche und im Hintergrund dem Rathaus.
Dieses Rathaus hat Guben eigentlich weltberühmt gemacht – hat es nicht ausgiebig der russische Zar Peter I (der Große) bei seinem zweiten Guben-Besuch im Jahr 1711 erkundet? Auf der Reise zur Vermählung seines Sohnes Alexis mit der Fürstin von Braunschweig-Wolfenbüttel besuchte Zar Peter I für einen Tag Guben, erklettert u.a. den Rathausturm und betrachtet die von den Schweden bei der Belagerung Gubens vom 14.-26. April 1642 zerstörte Kunstuhr. Der Gubener Bürgermeister Johann Wolf (d. Gub. Archimedes) hatte 1542 in den Rathausturm eine Kunstuhr eingebaut, die den Lauf der Gestirne anzeigte und zum Schlage jeder vollen Stunde den Heiland und die Apostel durch Türchen erscheinen lies. Zudem wurde über ein Gestänge die Uhrzeit an der gewölbten Decke des Sitzungssaales des Rates angezeigt. Einer der Sprüche im Rathaus-Saal: ‘Lasst uns Gutes tun, solange Zeit ist’. Wie wahr, auch für unsere Zeit! Er mahnte die Gubener Stadtväter, die Funktion der Uhr wieder her zu stellen. Ihre Ausrede: kein Geld in der Kasse. Wen wunderts? Sachsen und somit auch Guben befanden sich seit 10 Jahren im Nordischen Krieg! Zufälligkeiten zu Heute?“
Auch Burkhard Bender teilte uns viele Fakten mit.
Weitere Beiträge über das historische Guben und das Umland finden Sie hier!
Schreibe einen Kommentar