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Damals’s wars Guben: Das Kaufhaus in der Herrenstraße 1

Bilder aus der alten Neißestadt Guben | Von | 20. September 2019

Bewegte Geschichte eines Gubener Hauses / Oberleitungen gaben Hinweis

Kaufhaus Guben

Stark zerstörte Häuser in der Gubener Königs- und Herrenstraße 1945. Heute stehen die Häuser nicht mehr Foto: Arno Schulz

Die herrschaftlichen Häuser der Vorwoche befanden sich in Guben. Das wusste auch Arno Schulz aus Guben, der uns per E-Mail schrieb: „Endlich wieder mal ein Ratebild aus Guben. Richtig ist Antwort B. Im Mittelpunkt des Fotos steht das Textilkaufhaus von Wolf-Krimmer, das bereits um 1900 errichtet wurde. Da der Besitzer jüdische Wurzeln hatte, viel es zwangsweise unter den Nationalsozialisten an Georg Karg. 1939 wird es als Modehaus von Richard Ladeburg im Einwohnerbuch von Guben geführt. Bei den Kämpfen 1945 wurden die Häuser der Königsstrasse, wie fast die gesamte historische Altstadt, stark in Mitleidenschaft gezogen (siehe Foto nach den Kämpfen 1945) und später abgerissen. Von den Häusern der einst dicht bebauten Geschäftsstraße, heute ul. 3-go Maja in Gubin (PL), steht keines mehr der ursprünglichen Bauten.“
Auch Bernd Hunger aus Guben erkannte das Motiv und berichtet: „Das Bild zeigt das Kaufhaus Wolff Krimmer Nachfolger in Guben, König – Ecke Herrenstrasse. Das Gebäude wurde, wie viele Andere auch, ein Opfer des Krieges bzw. der Nachkriegszeit.”
Für Rainer Höhne aus Welzow ist die Neißestadt auch immer einen Besuch wert. Ergänzend zum gesuchten Motiv berichtet er: „Guben ist eine bezaubernde Kleinstad mit 22.000 Einwohnern und eine der ältesten Stadt ein der Niederlausitz. 1235 bekam Guben das Stadtrecht. Welt bekannt waren auch die Tuche.”
Auch Knut Noack aus Lauchhammer und Christopher Klaus mailten uns die richtige Antwort B.
Bernd Hunger aus Guben mailte uns: „Das Bild zeigt das Kaufhaus Wolff Krimmer Nachfolger in Guben, König – Ecke Herrenstrasse. Das Gebäude wurde, wie viele Andere auch, ein Opfer des Krieges bzw. der Nachkriegszeit.“
Frank Häder aus Forst tippte ebenfalls richtig auf Guben und hatte auch gleich den richtigen Lösungsweg nach Ausschlussverfahren parat: „Ich tippe B) Guben. Forst und Senftenberg hatten keine Straßenbahn. ;-)“
Passend zum gesuchten Motiv schrieb uns bereits vor fünf Jahren Bärbel Koschack folgende Erinnerungen: „In der Herrenstraße 1 war Wolf-Krimmer – ein Kaufhaus für Damenkonfektion und Aussteuer. Dort hat meine Mutter das Weißnähen gelernt und hatte dann auch ‘Aussteuer’ angefertigt, also Bettzeug, Tischtücher und vieles andere.“
Auf ein ähnliches Rätselmotiv vor zehn Jahren erhielten wir damals folgenden Zuschriften. Werner Koschack berichtete: „Dieser Straßenzug ist von der Königsstraße aufgenommen worden. Links geht es in die Herrenstraße, sie endet am Markt. Die Königsstraße beginnt am Hugo-Jentsch-Platz, sozusagen am ‘Dicken Turm’, auf dem Rätselbild rechts abbiegend und sie endet an der Krossener Brücke.
Wie man sieht, gab es dort viele Geschäfte und Kaufhäuser, kurzum, es waren zwei richtige Geschäftsstraßen in der Gubener Innenstadt vor 1933. Herausragend ist das große Gebäude, es steht an der Herrenstraße 1/Ecke Königsstraße. Dieses Gebäude war eines der bekanntesten Gubener Kaufhäuser, gegründet um 1900 von Wolf Krimmer. Über den großen Schaufenstern ersichtlich steht ja noch zu lesen: Wolf Krimmer Nachfolger. Im Führer durch Guben und Umgebung von Karl Gander aus dem Jahre 1914 kann man folgende Reklame lesen: Damenkonfektionen – Modewaren – Leinen & Baumwollwaren – größte Auswahl – billige Preise! Der Inhaber war zu dieser Zeit Julius Chon. Vor der Judenverfolgung waren der Jude Julius Chon mit seine Familie einer der ersten, der 1933 Deutschland verlassen musste.
1935 wurde das Kaufhaus arisiert, d.h., es durfte kein Jude mehr dort einkaufen und es hieß Modehaus Georg Karg.
Danach übernahm Richard Ladeburg das Kaufhaus und führte es bis 1945. Nach dem Krieg stand dieses Kaufhaus als Ruine in Gubin. 1972 wurde es abgerissen. Der Straßenzug besteht noch, aber die Häuser stehen nicht mehr. Jetzt ist dort eine Grünfläche.“
Reiner Ladewig hatte damals auch gut Bescheid gewusst: „Im Mittelpunkt des Fotos sehen wir das Kaufhaus Ladeburg, Königstraße/Ecke Herrenstraße Nr.1, die links abbiegt, aus Richtung Jentschplatz aufgenommen. Das Foto muss vor 1933 aufgenommen worden sein, da die Reklame Wolff Krimmer (Mode-Textilien) erkennbar ist. Er war nicht arischer Abstammung und wurde nach dem Machtantritt der Nazis 1933 in Folge der Judenhetze, enteignet.
Das Haus übernahm Georg Karg, Textil-Spezialhaus. Es hatte einen Fahrstuhl, im Dachgeschoss waren die Gauben bewohnt. Rechts im Bild ist das Sporthaus Seeling, Königstraße 18, geführt von Seilermeister Bernhardt Seeling. Bei seinem Sohn Max, der es später übernahm, hat meine Mutter ab 1939 den Beruf der Verkäuferin erlernt.
Wenn wir weiter halb rechts die Königstraße passieren, führt durch einen Torbogen direkt durch besagtes Haus die Hussitengasse, wo auch noch Schaufenster von Seeling und dem dahinter liegenden Mieter des Stoffgeschäftes Weingärtner zu sehen waren. Vor Seelings Haus, nicht mehr im Bild, ist das Warenhaus Karstadt, dahinter Nr. 20, das Haus steht etwas weiter vor zur Strasse, war Uhrmachermeister Worbs, mit dessen Enkel ich in eine Klasse gegangen bin. Dort war eine große Uhr. Das Geschäft gab es noch lange nach der Wende nach kurzem Umzug in der Frankfurter Straße. Auch Elektro-Pahms und Fleischerei Grahl, die es heute noch in Guben gibt, waren dahinter ansässig.
Auf der linken Seite gab es u.a.das Gardinengeschäft Sontheimer, die Konditorei Gädicke und einen Schuh- und Reparaturladen, Inhaber war damals ein Russe.
Jetzt, möchte ich noch kurz zur Herrenstraße etwas schreiben: Dort hatten u.a. auch Bäckermeister Jakobitz, Fleischermeister Marowsky und Krüger, Würtembergische Metallwaren ihren Sitz. Die Firma Würtembergische Metallwaren gibt es heute noch. Außerdem hatte hier die Buchhandlung Pilz ihre Geschäfte.“
Karl-Heinz Haigold teilte ebenfalls mit: „Bei dem Straßenzug handelt es sich um die Königsstraße in Richtung Kirschmarkt. Links ab geht die Herrenstraße zum Markt. Das Gebäude an der Ecke (Bildmitte) ist das Textilkaufhaus Wolf Krimmer.“
Der glückliche Gewinner ist diesmal Knut Noack aus Lauchhammer. Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank allen Schreibern.
Ihre Zuschriften richten Sie bitte an post@cga-verlag.de

 



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Guten Tag,vielleicht kann mir auch jemand helfen! Gibt es noch das Bekleidungshaus S C H Ä (e) F F T E R? Während meinem Studium war ich dort zu “Gange” und wüste gern noch die Anschrift,die ich in keinem Telefonbuch gefunden habe.vielen Dank im Voraus und viele Grüße aus Meißen Lutz Schramm


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