Region (hnr.) Der Laie verortet die Herrnhuter Brüdergemeinde allein in der Oberlausitz, weiß um ihr weltweites missionarisches Wirken und kennt die 25-zackigen leuchtenden Sterne.
Der Cottbuser Geschichtswissenschaftler Dr. Alfred Roggan hat sich jetzt in einem Sonderheft der
„Cottbuser Blätter“ akribisch der Diaspora-Arbeit der Brüder in der wendischen Niederlausitz zugewandt. Die Herrnhuter christliche „Erweckung“ geht auf Graf von Zinzendorf (1700-1760) zurück.
Ausgehend von Kleinwelka, einem Besitz der Brüder-Unität, wirkten ab Mitte des 18. Jahrhunderts Prediger auch in der Niederlausitz und fanden bis zu tausendfachen Zuspruch. Das Dorf Werben wird 1752 zum ersten Niederlausitzer Wirkungsort der Herrnhuter. Am 2. Juli 1758 bei der Einweihung eines neuen Betsaales im sorbischen Kleinwelka werden dort erstmals Niederlausitzer Wenden registriert. Trotz vieler Vorbehalte („…noch nie ein böseres, härteres und dümmeres Volk gesehen zu haben“, Prediger Biefer um 1750) kommt es, wie 1767 berichtet wird, zum ersten Herrnhuter Amtssitz im Wendenland. Der befand sich in „Stroebiz, 1 kleine Stunde von Cottbus… in Geschwister Mudricks Hause. Hier versammeln sich auch die Seelen von Haaso und auch die Neustädter von Cottbus.“ Die Ströbitzer Chronik findet 1652 Martin Mudrick auf Hofstelle 28 (nach dem Brand Nr. 17), dann Hans und später George Mudrick. Die Ströbitzer beziehen sogar Gehalt von Herrnhut. Cottbus und Umland waren aber der Neumärkischen Kammer unterstellt, die den Ströbtzer, Kolkwitzer und Burger Predigern die „heimlichen Zusammenkünfte“ untersagte.
So kam es später in Limberg zu einem „hübschen Pläzgen für den lieben Heiland“, wo es Anhänger „aus Papitz, Cunersdorf, Krieschow, Glinzig und Dalitz“ hinzog. Erbherr Kurt Heinrich von Loeben und seine Frau Johanna Friederike waren ab 1782 selbst eingetragene Herrnhuter.
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