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Manteuffel – Abschied ohne eitle Ehrung

Damals war´s | Von | 31. März 2023

Friedrich Otto Manteuffels Sohn Otto Theodor war 1850-58 Preußens Ministerpräsident

Friedrich Otto Manteuffels Sohn Otto Theodor war 1850-58 Preußens Ministerpräsident

Der Name Manteuffel ist nicht nur für Luckau, Lübben und Sorau, sondern für die ganze Niederlausitz und darüber hinaus für das Land Preußen von herausragendem Klang. Einer der frühen Vertreter dieses Geschlechts der kameralisti- schen Elite hat kommenden Donnerstag Geburtstag: Friedrich Otto Gottlob Freiherr von Manteuffel ist am 6. April vor 241 Jahren in Lübben geboren. Mit 17 Jahren schrieb er sich an der Universität Wittenberg ein, studierte neben Staatsrecht auch Literatur, war bekannt mit Novalis, Einsiedel und anderen Größen. Seine Karriere aber war vorbestimmt: Er wurde Oberamtsregierungspräsident und Konsistorialdirektor des Markgrafentums Niederlausitz. Seine Frau war Auguste von Thermo aus Zieckau (Kreis Luckau). Beide hatten begabte Söhne, die nach Manteuffels allzu frühem Tod (20.1.1812) von seinem Bruder Hans Carl Erdmann von Manfeuffel, der ihm auch im Amt folgte, gefördert wurden. Otto Theodor (1805-1882) und Karl Otto (1806-79) wurden zur Ausbildung nach Schulpforta geschickt und ab hier auch von ihrem Onkel August v. Manteuffel, sächsischer Staatsminister, unterstützt.

Manteuffels Wohnhaus in Krossen bei Luckau um 1854; 1947 abgerissen

Manteuffels Wohnhaus in Krossen bei Luckau um 1854; 1947 abgerissen

Beide machten eine preußische Karriere, die nachhaltigste Otto Theodor, der es als Erzkonservativer zum Regierungsrat in Königsberg und als enger Verbündeter des Königs nach der 48er Revolution von 1850 bis ‘58 zum preußischen Ministerpräsident brachte. Sein Ziel war es, „entschieden mit der Revolution zu brechen“ und den Weg zu einem „milden Absolutismus“ zu bahnen. Ihm war Erfolg beschieden, aber seine Leistungen für das Land wurden später vom Wirken Bismarcks überstrahlt.
Der Niederlausitzer quittierte 1858 mit der gesamten Regierung den Dienst. Friedrich Wilhelm IV. schuldete ihm königlichen Dank und wollte ihn in den Grafenstand erheben und mit stattlichem Majorat belohnen. Manteuffel lehnte dankend ab: Er wolle „ohne äußere Zeichen der Anerkennung aussscheiden.“ – Ein heute ganz undenkbarer Entschluss! Der Ministerpräsident a.D. blieb Abgeordneter, aber nun als Hinterbänkler. Er zog sich auf seine Güter im Luckauer Raum zurück, bewirtschaftete hier gut 2 000 Hektar Land. Er baute in Krossen ein „königliches“ Wohnhaus und eine Gutsanlage. Erhalten sind nur Parkteile. 1882 starb dieser hoch aufgestiegene Manteuffel. H.

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