Senftenberg: Von Polenz weiß hier jedes Kind

damals130921_sfb
Das Haus trägt den Namen nach Landvogt Hans von Polenz – B war also richtig

Das historische Foto auf einer Ansichtskarte aus der Zeit um 1938 war leicht zu deuten, denn  noch heute stellt sich das Haus am Zugang zum Senftenberger Schloss mit der bekannten Galerie sehr ähnlich dar.
Wer dieser Polenz war, nach dem das Haus benannt ist, scheint in Senftenberg und Umgebung jedes Kind zu wissen. Das ist ein gutes Zeichen für die Arbeit des Museums und die der Heimatkundelehrer der Region. Manfred Hamann aus der Lindenstraße in Dörrwalde schreibt: „Hans von Polenz hatte etwa von 1400 bis 1438 die Herrschaft von Senftenberg inne. Seine Söhne veräußerten die Herrschaft an die sächsischen Wettiner.“ Ganz ähnlich klingen die Antworten von Erwin Schröter aus Hörlitz, A. Melzer aus der Senftenberger Schulstraße, B. Jurisch aus der E.-Thälmann-Straße in Senftenberg, Petra Winadi-Jung aus der Mühlenstraße in Großräschen, Karin Römisch aus der Senftenberger Fliederstraße, Dagobert Nowatzki aus der
Rathenaustraße in Senftenberg und von anderen Lesern. „Das Sgraffito an einer Turmseite von Günter Wendt zeigt Hans von Polenz mit einem Fähnchen mit dem Niederlausitzer Stier als Wappenzeichen in der Hand“, erklärt Klaus Hirsch aus Großkoschen. „Polenz war also ein  Niederlausitzer Landvogt. Und was für einer! Er stammte aus
einer sächsisch/meißnischen Adelsfamilie und hatte viel Geld,  kaufte von verschuldeten Adligen der Umgebung Besitztümer auf, darunter 1413  auch Senftenberg. Er war zu jenem Zeitpunkt Alleinbesitzer der Herrschaft und für jede  kriegerische Auseinandersetzung bereit.“ Weiter erinnert Herr Hirsch: „Am 13.7.2008 gab es in Großkoschen (jetzt Ortsteil von Senftenberg) zur 600-Jahr-Feier einen Festumzug. Hans von Polenz (mit Schwert und Besitzerklärung sowie Gattin) hatten einen eigenen Wagen im Zug.“
Und auch dies wissen viele unserer Leser: Der Senftenberger Polenz soll unter dem Taufstein der Peter-und-Paul-Kirche begraben sein.
Die von Polenz sind übrigens
eines der ganz großen deutschen Adelsgeschlechter. Es gibt Sprosse bis heute. Unter ihnen waren Reformatoren, Bischöfe, Generäle, hohe Beamte, auch ein Reichstagsabgeordneter, Dichter und selbst Sportler.
Danke an alle Einsender.