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Merkel und 15 Wessis?

Kommentare | Von | 16. Februar 2018

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Sie erreichen den Autor: j.heinrich@cga-verlag.de

Die Ossi-Wessi-Platte klingt abgedroschen und wurde in dieser Zeitung eigentlich kaum aufgelegt. Die allenthalben erörterten Personalansätze für eine mögliche GroKo-Regierung in Berlin werfen allerdings Fragen auf, die ganz besonders uns Lausitzern an die Nieren gehen könnten.
Mehr als hier bei uns ist in Alt-Bundesländern die sorgenvolle Frage zu hören: Was läuft da eigentlich im Osten schief? Die Wirtschaft kommt noch immer nicht so in Schwung wie sie es sollte, und die Menschen in Dresden, Cottbus, Thüringen und anderswo sammeln sich murrend auf den Straßen. Am 24. September letzten Jahres erschrak das Establishment: Die AfD war vielgewählte Protestadresse. Vor allem im Osten.
Was nun? Nach rüdem Jamaika- und GroKo-Postengerangel entsteht der Eindruck, als wolle sich (West) Deutschland jetzt beleidigt in den Grenzen von 1990 regieren. De Maiziere, Wanka und Schwesig scheiden bzw. schieden aus dem Kabinett aus. Bleibt künftig die ostkühle Kanzlerin allein unter 15 Wessis? Das könnte ein folgenschwerer Fehler sein.
An regierungsfähigem Personal fehlt es diesseits nicht. Sachsens SPD-Chef Dulig, Diplompädagoge mit sechs Kindern, ergäbe einen guten Familienminister, die Brandenburgerin Katherina Reiche (CDU), jetzt Chefin im Verband kommunaler Unternehmen, würde ins Wirtschaftsressort passen – um nur zwei Beispiele zu nennen.
Insbesondere die Wirtschaft, in entscheidenden Vorständen westdeutsch gut vertreten, wäre ostdeutsch politisch in taktisch guter Hand. Denn der schleppende Strukturwandel ist nicht nur ein Lausitzer, sondern ein regional viel weiteres Problem. Eines, bei dem die „Ossi-Wessi-Platte“ noch immer ziemlich scharf kratzt.



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Die geschilderte ( de ) Misere resultiert nicht nur aus dem Ministerspektrum der ewigen Großkoalitionen.
Bereits seit den Zeiten der berüchtigten Treuhand unter Oberspendenempfänger Kohl wurden mit der fast totalen
Deindustrialisierung vor allem im Osten und Nordosten die Fundamente für den heutigen
Rückstand gelegt. Vor allem die leidliche Ostkonkurrenz und der schöne Käufermarkt für die Westlieferanten bestimmten das
Geschehen. Was die DDR mühsam und mit vielen Westimportsperren aufgebaut hatte – bis zu einem wirklichen Energie-und Industriebezirk, das ist dahin und brauchte das Land nicht auch die Kraftwerke an windstillen Tagen, sähe alles noch
viel schlimmer aus .( Der Kanzlergatte da diese Woche in Senftenberg hätte wohl doch etwas
aufgeschlossener den F. Engels lesen – und verstehen – sollen.( L.R.)
Ullrich Reimers
12587 Berlin
(ehemals 03130 Spremberg)


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