Leser erinnern sich an den Glanz der zweitgrößten Stadt der Niederlausitz.
Das wunderschöne Motiv regte viele Leser zum Schreiben an, darunter mehrere, die ihre Heimatstadt sahen.
Ingeburg Wenzke aus Welzow schreibt: „Ich erkannte sofort das Wahrzeichen meiner Geburtsstadt Sorau, heute Zary. Sorau war eine Kreisstadt im südöstlichen Zipfel der Mark Brandenburg an der Grenze zu Schlesien. Sie ist jetzt Teil der Wojwodschaft Lebus und zählt ca. 40.000 Einwohner. Markant sind die drei historischen Türme, genannt ‘die 3 Getreuen’. In der Mitte ist die Pfarrkirche (Allerheiligstes Herz-Jesu-Kirche) – dort wurde ich am 27.8.1939 getauft. Sie ist das wertvollste Baudenkmal von Zary. Es gibt die (unsichere) Ersterwähnung aus dem Jahre 1207. An der Stelle der romaischen Kirche wurde ein größerer Chorraum errichtet, der 1308 eingeweiht wurde. Zeitgleich entstanden an der Nordseite die Marienkapelle und die Sakristei. In den Jahren 1524 bis 1526 haben die Einwohner den lutherischen Glauben angenommen. Bis 1945 blieb die Kirche evangelisch. Beim amerikanischen Luftangriff 1944 wurde das Kirchendach zerstört. In den Jahren 1975 bis 1984 erfolgte der Wiederaufbau.
Rechts von der Kirche steht der Wächterturm. Er gilt als Teil der Wehranlage. Links im Bild befindet sich der zweite Verteidigungsturm, der die Funktion des Glockenturms der Pfarrkirche hatte. Im 17. Jahrhundert setzte man ihm einen hohem barocken Turmhelm auf. – Besuchern von Zary sei empfohlen, das Schloss, den historischen Marktplatz, den Stadtwald mit Rückenberg und Aussichtsturm zu besuchen. Viel Spaß in meiner Geburtsstadt.“ Joachim Winkler aus der Deulowitzer Straße in Guben erklärt: „Sorau an der Grenze zu Schlesien lag verkehrsmäßig günstig; die Eisenbahn-Berlin-Frankfurt-Guben-Breslau führte über Sorau und von dort weiter über Liegnitz nach Breslau (seit 1846). Eine Abzweigung von Sorau ging über Lauban nach Hirschberg und somit ins Riesengebirge bzw. ins Glatzer Bergland. Und so fuhren die Gubener über Sorau zum Urlaub ins Riesengebirge oder Isergebirge. Die Stadt hatte Textilbetriebe, und es gab eine höhere Textilfachschule, die Ingeniere ausbildete. Auch war hier die Orgelbauanstalt von Gustav Heinze, die 1913 die Orgel der Stadt- und Hauptkirche in Guben umbaute und verbesserte.“
Renate Scholke aus der Vom-Stein-Straße in Cottbus jubiliert: „Mit großer Freude habe ich das Bild betrachtet, es wurde sofort ausgeschnitten. Es ist Sorau mit den drei Getreuen. Der Glockenturm hat etwas beim Bombenangriff abbekommen. Auch wir wurden ausgebombt. Mein Vater wurde dabei verletzt. Frank Donner aus Cottbus mailt: „Da ich nach Zary/Sorau aus Anlass einer Teleman-Veranstaltung (Georg Philipp Telemann war Hofkomponist in Sorau) fuhr, habe ich natürlich gleich gewusst dass ich Ihnen das Foto erklären kann. Ich bin Familienforscher und war hinter der mittleren Kirche schon oft; dort befindet sich das Museum für Familienforschung. Ich konnte viele Informationen über Sorau erfahren. Das Haus auf dem ‘Wilhelm Hillmann’ steht, gibt es heute noch, aber Wilhelm Hillmann steht nicht mehr im Adressbuch von 1928. Das rechte Gebäude war früher eine Gaststätte, die durch den Bombenangriff zerstört war; man musste mehrere Gebäude an dieser Stelle abreißen.“
Dietmar Michel aus Forst hat „als Kind von 1939 bis 1945 in Sorau gewohnt. Wir pflegen seit 25 Jahren freundschaftliche Kontakte mit Bewohnern unseres früheren Wohnhauses, in dem eine Bewohnerin, 91 Jahre alt, mich noch als kleinen Jungen gekannt hat.“ Wir fahren gern dort hin.
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