Handwerksbetrieb schiebt mit JTF-Förderung zukunftsträchtiges Geschäftsfeld an

HWK-Präsidentin Corina Reifenstein und Wirtschaftsminister Jörg Steinbach informieren sich vor Ort.

Betriebsbesuch elmak 100424
Die elmak GmbH aus Peitz stärkt mit JTF-Mitteln eines ihrer zukunftsträchtigen Geschäftsfelder. Unternehmer Mathias Bothe (3.v.li.) bekam am Mittwoch von Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (li.) und HWK-Präsidentin Corina Reifenstein (2.v.li.) symbolisch den JTF-Zuwendungsbescheid überreicht. Foto: HWK Cottbus/Michel Havasi

Peitz (MB). Der „Just Transition Fund“ (JTF) stärkt Lausitzer Handwerksunternehmen. Die Unternehmensförderung soll vom Braunkohleausstieg betroffenen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in der Lausitz helfen und lokale Entwicklungspotentiale auch ohne die Braunkohlewirtschaft stärken. Am Mittwoch besuchten Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach und Corina Reifenstein, Präsidentin der Handwerkskammer Cottbus (HWK), die elmak Elektroanlagenbau Heizung und Sanitär GmbH aus Peitz. Hier ließen sie sich von elmak-Geschäftsführer Mathias Bothe Einzelheiten zu geplanten Zukunftsinves- titionen erläutern, die aus JTF-Mitteln gefördert werden. Der Handwerksbetrieb elmak will künftig in der Wartung von Photovoltaik-Anlagen und Solarparks stärker wachsen. Dafür nutzt das Unternehmen das JTF-Programm. Von den geplanten 198.000 Euro werden bis zu 70 Prozent über den JTF gefördert. „Wir schaffen u.a. neue Messinstrumente, eine Drohne mit Wärmebildkamera, mit der wir Solarparks abfliegen können, sowie Mähtechnik für Solarparks und Rüstungen an“, erläutert Dipl.-Ing. Mathias Bothe. Weitere Mittel will das Unternehmen in die Digitalisierung investieren, beispielsweise in die Anschaffung von Tablets oder die Entwicklung einer App.
Im Jahr 1990 wurde die elmak GmbH gegründet, heute hat sie 50 Mitarbeiter. Die elmak bietet eine Vielzahl von Leistungen, zu denen neben umfangreichen Services im Bereich Elektro, Sanitär und Heizung auch der Einsatz moderner und regenerativer Energien zählt. Der etablierte Handwerksbetrieb verfügt über eine gesunde gewachsene Mitarbeiterstruktur und wird von einem jungen Team geleitet. Dabei führt Geschäftsführer Mathias Bothe den Bereich „Erneuerbare Energien“. Der Bereich Elektro wird von dem jungen Elektro-Meister und Gesellschafter Sebastian Krüger verantwortet und den Bereich Heizung und Sanitär führt SHK-Meister und Betriebswirt Jan Eric Drescher mit gerade 26 Jahren. Durch die hervorragende Qualifizierung der Mitarbeiter und den Leistungsumfang des Betriebes können auch größere Projekte sektorenübergreifend umgesetzt werden. Der Strukturwandel in der Lausitz bietet große Chancen, stellt die Betriebe in der Region aber auch vor zahlreiche Herausforderungen. „Der Arbeits- und Fachkräftemangel spitzt sich mit den Neuansiedlungen zu. Hier brauchen wir Unterstützung“, sagt Mathias Bothe. „Das Förderprogramm ist richtig gut. Die Antragsstellung ist recht unkompliziert und schnell und auch die Beratung durch die ILB war sehr gut“ berichtet er über das JTF-Programm. „Es ist ein großer Gewinn, dass mit der JTF-Unternehmensrichtlinie auch die kleinen und mittelständischen Handwerksbetriebe unterstützt werden können. Gerade das Handwerk war meist nicht antragsberechtigt, steht aber doch genauso unter dem Druck sich verändernder Wettbewerbsbedingungen. Die Erfahrung der vergangenen sechs Monate zeigt, dass viele Handwerksbetriebe dieses Angebot dankend angenommen haben“, betont Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach. Auch HWK-Präsidentin Corina Reifenstein freut sich über die wachsende Akzeptanz des Förderprojektes im Lausitzer Handwerk. So hat sich die Handwerkskammer lange für dieses Projekt, mit geringen bürokratischen Hürden, stark gemacht. „Wir freuen uns über die wachsende Beliebtheit des Projektes. In einem halben Jahr rund 250 Anträge mit einer beantragten Fördersumme von 110 Millionen Euro und einem Investitionsvolumen von 270 Millionen Euro ist stark”, begründet Wirtschaftsminister Steinbach. Der JTF richtet sich vornehmlich an die Betriebe, die von den Folgen des Kohleausstiegs betroffen sind. Um diese abzumildern, stehen kleinen und mittleren Unternehmen aus der Lausitz rund 170 Millionen Euro zur Verfügung. So werden zum Beispiel Betriebe gefördert, die direkt an der Liefer- oder Wertschöpfungskette des Energiekonzerns LEAG hängen, und zwar ohne, dass sie nachweisen müssen, Arbeitsplätze zu schaffen oder zu sichern. Auch Lausitzer Unternehmen, die hohe Herausforderungen stemmen, um ihr Angebot aufrechtzuerhalten, können begünstigt werden. Die Betriebsberater der Handwerkskammer Cottbus begleiten die Unternehmen bei der Projektberatung und Antragstellung. Elektrotechniker (26), Metallbauer (19), Tischler (14), SHK (13), Bäcker (11), Maurer und Betonbauer (11) sind nur einige der Branchen, die bereits von der Hilfe profitieren. Fördergeber ist das Wirtschaftsministerium des Landes Brandenburg.

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