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Die prächtige Schule blieb erhalten: Heute bevölkern Gubiner Kinder die Klassenräume und freuen sich über Plastiken

Bilder aus der alten Neißestadt Guben | Von | 11. Oktober 2024

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Ab 1945 war es die Städtische Gubiner Mittelschule.

Manfred Gnida vom Weinberg in Spremberg kennt sich aus in der historischen Schullandschaft. Er schreibt: „Prunkvolle Schulgebäude aus längst vergangenen Jahren bieten oft einen besonders schönen Anblick. Beispiele findet man in allen drei genannten Städten, wie der am 22. Oktober 1909 eröffneten Luisenschule in Forst, dem am 3. September 1910 eingeweihten Spremberger Gymnasium und das im Bild am 23. bzw. 28 April 1908 – genau weiß ich es nicht – eingeweihte Gebäude in Guben, dem heutigen Gubin. In der Nähe der ehemaligen Achenbachstraße befindet sich die Grüne Wiese, eine Straße, die an der Jungfernbrücke beginnt und, mit der Neiße parallel laufend, am Pfigstberg endet. Heute heißt sie Ulica Piastowka. Einst als Prunkstraße dieses Sradtteils bezeichnet, befindet sich hier auch das abgebildete Schulgebäude. Im letzten Drittel des 19.Jahrhunderts und nach der Jahrhundertwende entstanden in Guben zahlreiche Bauten und Einrichtungen, wie zum Beispiel das Stadttheater auf der Schützeninsel 1874, die Klosterschule 1875, das Naemi Wilke Stift 1878, das Wasserwerk 1879, die Pestalozzi Schule 1902, die Hindenburgschule, Stadthaus und neue Neißebrücke 1922/23 sowie das Lyzeum 1908. Letzteres wurde als Höhere Tochterschule eingeweiht und hieß erst 1911 Lyzeum. Gelesen habe ich, dass diese Schule in Gubin noch als Gymnasium 2 genutzt wird. Leider soll das Gebäude nun eine schlichtere Form erhalten haben und ein Flachdach ersetzt die schönen Dachaufbauten von einst. Nur das Eingangsportal ist original erhalten.“

Arno Schulz aus Guben weiß zu berichten: „Das abgebildete imposante Gebäude ist die einstige Höhere Töchter-Schule, das Lyzeum in Guben, welches heute im polnischen Teil von Guben steht. Eine höhere Töchter- und Mädchenschule gab es bereits seit 1857. Das abgebildete Schulgebäude wurde am 23.4.1908 eingeweiht und war ausschließlich eine höhere Bildungsanstalt für Mädchen. 1911 wurde die Schule zum Lyzeum. Das Gebäude, einst Grüne Wiese 50, heute Piastowska 26, steht noch und wird auch weiter als Schule genutzt. Leider ist die einst sehr schöne Fassade einer tristen Gestaltung gewichen. Nur das Eingangsportal erinnert noch an den einstigen Prunk. Auf bauliche Probleme weisen zur Zeit Markierungen an der Fassade hin. Im Anhang ein aktuelles Foto vom 6.10.2024.“

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Nur im Eingangsbereich ist noch etwas zu erkennen von der prachtvollen Ausstattung des Schulgebäudes, das jetzt den Gubiner Kindern gehört. Hier blieben die Mädchenfiguren aus Sandstein erhalten und es ist auch noch das alten Gubener Wappen bewahrt worden. Ein Bild dieser Tage. Foto: Arno Schulz

Aus Cottbus meldet sich Klaus Reiter: „Wir sehen hier die heutige allgemeinbildende Schule in Gubin, Piastowska 26, gleich hinter der Neiße. Sie wurde am 23.04.1908 als Höhere Töchterschule eröffnet. Architekt war Johaness Römmler, er hat ein traumhaftes Gebäude geschaffen. Sein Vater war der bekannte Unternehmer August Hermann Römmler aus Spremberg. Im Eingangsbereich sind vier Gruppen junger Mädchen im Alter zwischen 6 und 8 Jahren zu sehen. Auf der linken Seite ist eine Gruppe von vier Mädchen und rechts sind zwei Dreier-Gruppen. Es hat den Anschein, als tragen sie das Eingangsportal. Mit Dach und Glockenturm war es ein Prachtbau der Stadt. Ab 15.10.1945 war es die Städtische Gubiner Mittelschule.“
Jens Puma fügt hinzu: „Die Höhere Töchterschule oder auch Lyceum gehörte zu Gubent. Heute ist sie Teil eines allgemeinbildenden Schulkomplexes in Gubin. Das Gebäude passt sich von außen perfekt an die Villenarchitektur der Umgebung an. Das Dach und der Glockenturm waren Teile eines repräsentativen Gebäude der Stadt.“

S.Sachse mailt: „Die große Schule ist in Gubin in Betrieb. Einzelne schmückende Elemente sind bei ihrer Sanierung – offenbar nach Kriegsschäden – erhalten geblieben. Im Eingangsbereich kann man noch das alte Gubener Wappen finden und die schönen Mädchenfiguren neben den Fenstern.“

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