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Forst: Hindenburg stand einst im Rosengarten

Bilder aus dem alten Forst (Lausitz) | Von | 22. September 2012

damals120922_foHindenburg im Rosengarten / Denkmal des Reichspräsidenten wurde 1936 in Forst eingeweiht
Thomas Methe schreibt: „Das aktuelle Rätselbild zeigt das Hindenburg-Denkmal. Es stand einst auf den Pergolen bzw. Rosenhof an der Schillerbühne auf der Wehrinsel. Das Hindenburg-Denkmal wurde am 23. August 1936 feierlich eingeweiht. Anwesend bei dieser Einweihung waren unter anderem SS-Oberführer Reinhard, der Sohn des verewigten Reichspräsidenten General Paul von Hindenburg, außerdem waren noch Vertreter des alten Heeres, der jungen Wehrmacht, einer Ehrenkompanie der Berliner Wachtruppe sowie Abordnungen des Kampfgeschwaders Hindenburg, des früheren Panzerkreuzers Hindenburg, der SA, des Soldatenbundes, der Polizei, der Feuerwehr, der Sanitätskolonne sowie vieler alter Soldaten und einer nach tausenden zählenden Menschenmenge. Dieses Denkmal war bestimmt für den damaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg, geboren am 2.10.1847 in Posen, gestorben am 2.8.1934 in Neudeck-Ostpreußen….“
Thomas Methe schreibt weiterhin: „In der Zeit des Nationalsozialismus nach 1933 gehörte es zum ‘guten Ruf’ einer Stadt, einer Persönlichkeit, welche diesem System ergeben und bedeutend war, ein Denkmal zu setzen. In Forst entschied man sich also für Paul von Hindenburg. Beauftragt für dieses Hindenburg-Denkmal wurde 1936 Professor Georg Mattes aus München, einen Entwurf des Denkmals anzufertigen. Im 2. Weltkrieg wurde das Hindenburg-Denkmal zerstört, auch der Rosengarten wurde zerstört. 1947 begann man mit den Aufräumungsarbeiten im Rosengarten sowie auf der Wehrinsel, um das Zerstörte wieder neu herzurichten und aufzubauen.“
Marianne Henschke schreibt: Es kann nur das Denkmal des Generalmarschalls von Hindenburg sein, es stand im Carre hinter der Schillerbühne. Ich habe schon oft Bekannten davon erzählt, wenn wir hier vorbei kamen. Ich selbst war bei der
Eröffnung dabei. Es könnte im Herbst 1936 gewesen sein, oder auch 1937. Unsere Familie war kurz vorher aus Berge in die Ringstraße gezogen. Es war ein trüber, regnerischer Sonntag-Vormittag. Auf dem Platz herrschte reges Treiben natürlich mit viel Uniform. Eine Kapelle spielte „Ich hatte einen Kameraden“. Das Denkmal war zu Kriegsende verschwunden, es wurde gesagt, es sei eingeschmolzen worden für weitere Kriegszwecke. Aber dafür hatte keiner einen Sinn, jeder hatte selbst viel schwerwiegendere Probleme. Unser Block war beispielsweise ausgebrannt.
Die Wehrinsel war oft Ort für Ereignisse. Wir Kinder haben auch hier gespielt, aber mehr noch in den Keuneschen Alpen und im Mühlgrabengelände im Sommer, und im Winter hatten wir noch im Stadion die Eisbahn mit Punsch fürn Groschen und großem Terrain zum Spielen und Toben.“
Günter Engelmann sagt: „Das ist das Hindenburg-Denkmal in Forst. Das muss etwa Mitte der 30er Jahre aufgestellt worden sein. Ich selbst war zur Eröffnung als Junge dort. Da war auch die Eliteeinheit aus Berlin, „Großdeutschland“ nannte die sich, die noch einen zackigen Parademarsch hinlegten.

Da war auch der Forster Bürgermeister dabei. Davon gibt es noch ein Foto irgendwo in meinen Alben. Es wird nicht mehr viele Forster geben, die an dieser Veranstaltung teilgenommen haben. Reichspräsident Paul von Hindenburg hatte Hitler zum Reichkanzler gemacht, deshalb der Wirbel um die Person. Das Denkmal selbst war nicht mehr da, als ich aus der
Gefangenschaft zurück kam. Wahrscheinlich wurde es eingeschmolzen, nur der Sockel könnte noch für eine Blumenschale genutzt worden sein, aber da bin ich mir nicht sicher. Auf der linken Seite befindet sich jetzt die Schillerbühne, die Freilichtbühne.“
Die 87-Jährige Anneliese Krause war auch bei der Einweihung des Denkmals dabei und rief an: „Auf dem Sockel stand
‘Paul von Hindenburg. Geboren 1847. Gestorben 1934’. Zu meiner Schulzeit nahm die Persönlichkeit des Generalfeldmarschalls und Reichspräsidenten einen breiten Raum ein. Die Einweihung des Denkmals habe ich als Schulkind erlebt. Es war sehr feierlich. Das Orchester des Wachregiments Berlin spielte. Die Forster Bevölkerung nahm großen Anteil. Selbst Graf Brühl aus Pförten kam mit Wrack und Zylinder
zur Einweihung des Denkmals. Nach meiner Auffassung wurde das Denkmal, das eine Bronzestatue gewesen sein muss eingeschmolzen.“
Brigitte Lischke erinnert sich noch an etwas anderes. „Hinter der Hecke auf der linken Seite befindet sich die „Schillerbühne“. Eine Glosse: Ein „Schalk“ hatte nach dem Verschwinden der Statue ein Schild an den Sockel mit der Aufschrift gestellt: „… bin zur Schulung, komme wieder!“ Ich glaube, der Sockel steht noch heute bzw. an der Stelle ist eine bepflanzte Blumenschale.



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