Region: Auf die Räder, fertig – los!

Ob als Männer-, Vater- oder Familientag – zu Himmelfahrt geht es mit Kind und Kegel hinaus ins Grüne / Wirtsleute und Vereine gut gerüstet

150509vatertag2
Auf die Räder, fertig, los! Himmelfahrt ist die beste Ausflugsgelegenheit für die ganze Radel-Familie. Zwischen Groß-Kolkwitz und Burger Spreewald gibt es Ziele ohne Zahl
150509vatertag1
Wer von Senftenberg aus der Schwarzen Elster folgt, findet romantische Landschaft, idyllische Ortsbilder und immer wieder schöne Radstationen, wie diese kulturvoll ausgestattete Hofanlage in Richtung Frauendorf Fotos: Hnr.

Region (h). „Herrentag bis Sonntag“ wirbt ein Unternehmer, und dieser „Scherz“ ist regionale Botschaft. Deutschlands schönste Fahrradregion (finden jedenfalls Reisende, die keine Berge, dafür gut ausgebaute Radwegenetze mögen) mausert sich zur Tourismus-Perfektion. Immer häufiger gibt es dort, wo Seen in der Nähe sind, Übernachtungsangebote auch für Mehrtages-Radlertouren. Die zitierte Einladung kommt von solch einem Projekt. In Wüstenhain, gleich hinter dem Kolkwitzer Ortsteil Wiesendorf in Richtu ng Laasow am Gräbendorfer See, entsteht ein malerisches Radlerhotel. Am Männertag hat es noch als Baustelle geöffnet, im Sommer dann richtig.
Ganz gleich ob entlang von Neiße, Spree und Elster, ob rund um die Gewässer im Senftenberger Seenland oder zwischen den Fließen im Spreewald – der Himmelfahrtstag ist geeignet, Neues im maiengrünen Radler-Revier zu entdecken. Die Wirtsleute der Traditionshäuser wie Maustmühle (Peitz), Deutsches Haus im Sprewald-Burg, auch wieder Markgrafen- und natürlich Kutzeburger Mühle, beides von Cottbus-Mitte aus spreeaufwärts gelegen, gastliche Häuser in Gallinchen, Hänchen, Ströbitz, Willmersdorf oder Drebkau bieten Musik und Deftiges zum kühlen Bier, selbstverständlich auch Brause, Blechkuchen und lokale Spezialitäten. Der Picknickkorb darf am Himmelfahrtstag getrost daheim bleiben, denn die Gastronomie ist auf den großen Appetit der Ausflügler eingestellt. Vielfach kommen Anbieter an der Straße hinzu, die für Dorf- oder Kulturvereine werben und mit kleinen Umsätzen Vereinskassen auffüllen.
Dass Himmelfahrt weniger mit den stolzen Lausitzer Vätern als vielmehr mit dem himmlischen Vater zu tun hat, spielt übrigens im Feiertagsgebrauch kaum noch eine Rolle. Aber wer sich nach den Ursprüngen des Ausflugswesen fragt, kommt vielleicht auf das Wortspiel „Auffahrt“ (zum Himmel) aus dem Ausfahrt wurde. In katholischen Alpenländern hat man früher eine triumphierende Christusstatue an den Kirchtürmen emporgezogen, Engel an Seilen tanzen lassen und dabei wohl auch üppig gefeiert. Vielleicht geht unsere gute Vatertagslaune auf solche Vorbilder zurück. In anderen Gegenden gab es auch blumenreiche Flurprozessionen zu Christi Ehren. Vielleicht schauen Sie, wo sich Gelegenheit bietet, ja auch mal in eine offene Dorfkirche hinein. Sie sind nicht selten überraschende Kleinode unserer Landschaft. Viel Spaß dabei.