Zu heute ein Unterschied wie Tag und Nacht / Schöbel kam zur großen Gala:
Wenn unsere Rätselbilder erst 50 Jahre oder gar jünger sind, gibt es meist eine sehr schlechte Trefferquote. So auch diesmal. Annähernd die Hälfte der Zuschriften vermuteten hinterm Zaun das Wendische Viertel. An das war aber zur Aufnahmezeit noch gar nicht zu denken. Renate Brinke aus der Hagenwerdestraße hat das ganz gut beschrieben: „Meiner Meinung nach schaut man hier vom Hotel Lausitz (Fertiggestellt 1970) in Richtung Oberkirche und Gerichtsturm. Demnach müsste es sich hinter der Absperrung um die Baustelle für die Stadthalle handeln (fertig 1975, also A). Für B (Volksbuchhandlung) stimmt die Sichtachse nicht und bei C ist aus dieser Position das Wendische Viertel nicht zu sehen, da es durch die Bebauung der Töpferstrasse verdeckt wäre.“
Auch Jürgen Klingmüller aus der Willy-Brandt-Straße erkennt: „Der Standort des Fotografen müsste die Restaurantseite des Hotels Lausitz sein. Das große Haus, Friedrich-Ebert-Straße 1, und die Hilfsschule sind schon abgerissen. Dadurch ist der Blick frei in Richtung Töpfer- und Klosterstraße. Im Hintergrund sind der Oberkirchturm (noch ohne Turmkrone) und der Schlossturm gut zu erkennen.“
Bernd Trewik aus der Karlstraße meint: „Tolles Bild aus der tiefsten DDR. Links ist das verglaste Foyer des Hotels Lausitz zu sehen. Rechts der V-Pfeiler mit Blitzableiter, das typische Bauteil des Hotels. Geradezu steht die Baracke der provisorischen Verwaltung der Stadthalle, demnach stammt das Bild von 1974/74. Die Stadthalle wurde am 3.10.1975 mit einer großen Gala eröffnet. Im Hintergrund sind Teile der Klosterstraße zu sehen. Würde man heute an gleicher Stelle fotografieren, wäre es ein Unterschied wie Tag und Nacht.“
Horst Dietrich erkennt die Baracke als Speisesaal für Bauarbeiter des Stadtzentrums. „Auch einige Gäste aus umliegenden Büros durften hier essen. Besonders erinnere ich mich an die Betriebsverkaufsstelle da drinnen mit einer sehr freundlichen Verkäuferin, ich glaube Frau Kerk mit Namen. Hier gab es besonders in der Vorweihnachtszeit feinen Dinge (Apfelsinen, gute Schokolade, Weinbrandbohnen ohne Kruste), die ‘draußen’ knapp waren.“
Wolfgang Schmidt aus der Potsdamer Straße erinnert sich noch an die „Frank-Schöbel-Party“ zur Stadthalleneröffnung vor 40 Jahren. „Es ist die Baustelle aus der Sicht von Hotel Lausitz, das 1993 nach 23 Jahren Bestand abgerissen wurde. Es wurde Platz gebraucht für den ‘Lausitzer Hof’, heute Spreegalerie.“
Auch Otto Blunck aus Sandow, der unser heutiger Gewinner ist, hat die richtige Baustelle und das Hotel erkannt.
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