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Forst: Webstühle beobachtet

Bilder aus dem alten Forst (Lausitz) | Von | 23. Januar 2013

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Heute existiert nur noch der Turm in der Bildmitte

Leserin erinnert sich an Straße „Am Haag“ vor über 60 Jahren
Gerda Henschel schreibt: „Wieder ein Bild, dass mich an eine Zeit vor mehr als 60 Jahren erinnert.Wir befinden uns im früheren Verlauf der Haagstraße zwischen der früheren Jägerstraße beziehungsweise dem Ernst-Hammer-Platz und „Am Haag“. Rechts neben dem niedrigen Gebäude begann die Kleine Haagstraße, eine Sackgasse. Dort habe ich seit 1950 gewohnt, in der Nummer 3. Zu diesem Zeitpunkt gab es die Nummer 1 schon nicht mehr, sie war im Krieg zerstört. An der Einfahrt, wo der LKW steht, begann der Hof einer Tuchfabrik. Die Weberei befand sich in dem hohen rechten Gebäude im 1. Obergeschoss. Wir konnten direkt aus unserer Wohnung die Webstühle beobachten. Was aber schlimmer war – im Sommer, wenn alle Fenster offen standen, war der Lärm der Webstühle in unserer Wohnung sehr laut – und es wurde Spätschicht vielleicht auch Nachtschicht gearbeitet.
Links neben der Einfahrt war ein recht verwilderter Garten. Das Haus links hatte seinen Eingang um die Ecke. Auf dem Platz an der Kurve standen zwei riesige wunderschöne Kastanienbäume.Wenn man kleine Wege entgegengesetzt ging, kam man an den Mühlgraben. Das ganze Areal war Trümmerplatz mit Ruinen von Tuchfabriken – für uns ein Gebiet zum Spielen!
Interessant war auch die Kleine Haagstraße. Die Häuser 3 und 5 waren über kleine Höfe mit den „Vorderhäusern“ der Jägerstraße verbunden.
In der Nr. 19 war die Gaststätte Britze, viel später die bekannte Fischbratküche. Der Saal davon befand sich in der Kleinen Haagstraße 5.
Dort probte wöchentlich der Forster Bäckerchor. Seine Übungen hörten wir bis in unsere Wohnung.
Von all dem, was das Foto zeigt, existieren heute nur noch der Turm in der Bildmitte, er ist der Fahrstuhlschacht des Einrichtungshauses Laebe, und das linke Stück Dach mit dem Rohrkrümmer sieht man an der Rückseite des roten ehemaligen Fabrikgebäudes, in dem sich jetzt unten der Procent-Markt befindet.
Die Straßenzüge in der alten Form sind verschwunden. Jedoch – seit über den Mühlgraben eine Brücke gebaut wurde – reicht die Straße „Am Haag“ von der Berliner Straße, an der ehemaligen Goetheschule vorbei, über die Rüdigerstraße bis zum Kegeldamm.
Ich habe versucht, das Schild an der Einfahrt zu entziffern. Ich denke, es heißt: VEB Buckskin Kommanditgesellschaft.
Buckskin ist in der Textilindustrie ein Anzug- und Kostümstoff. Eine Kommanditgesellschaft war in der DDR eine Betriebsform, bei der ein Privatunternehmen mit staatlicher Beteiligung vorlag. Das führte die Wirtschaftsführung der DDR im Jahr 1956 ein. Es waren damals die ersten Schritte der Verstaatlichung der privaten Betriebe, in Forst vorrangig der zahlreich existierenden Textilunternehmen.“
Viola Schiemenz schreibt: „ Das ist die Kleine Haagstraße. Der Fotograf seht vor dem Gebäude der Nummer 4 Richtung Westen zur Jägerstraße. Das Gebäude gehörte zur Stadtbrauerei und gehörte zum Leergutlager.“



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