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Forst: Die Stadt der vielen Mühlen

Bilder aus dem alten Forst (Lausitz) | Von | 2. Februar 2008

damals080209_foDiesmal waren es nicht so viele Leser, die unser Rätselbild erkannten.
Herbert Gottschalk schrieb: „Auf dem Rätselbild ist die Forster Stadtmühle zu sehen, und zwar aus den Jahren vor dem 2. Weltkrieg. Die Mühle wurde teilweise durch die Sprengung der Lessing-Mühlengrabenbrücke im April 1945 zerstört. Auf dem Bild sind auch die Laubengänge erkennbar. An den Wänden der Gänge waren Wandmalereien angebracht, die den Werdegang des Mehls vom Bauern über die Ernte bis zum Mehl und fertigem Brot zeigten.“
„Als Johann der III. von Bieberstein 1380/85 die Herrschaft Forst kaufte“, schrieb uns Viola Schiemanz, „ließ er am Mühlengraben vier Mühlen bauen, um der Stadt wirtschaftlich zu helfen. Es waren die Große Mühle, die Kleine Mühle, die Walkmühle und die Brettmühle. Die Besitzer der Mühlen waren bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts immer die Stadtherren. Eine Unterbrechung des Mühlenbetriebes brachte der Brand am 14. April 1852. Auch fielen zwei große Gebäude und die Schneidemühle bei einem Brand am 2. Januar 1859 den Flammen zum Opfer.
Am 15. August 1919 gingen die Mühlen in den Besitz der Stadt über. Im folgenden Jahr wurde ein kleines Elektrizitätswerk mit einer Wasserturbine von 300 PS eingebaut. 1924 erfolgte ein Neubau. Die neue Mühle wurde über dem Mühlengraben errichtet, während die alten Gebäude als Lagerräume und Industrieanlagen genutzt wurden. Die Stadteisenbahn transportierte die Waggons mit dem Getreide von der Bahn bis in die Stadtmühle. 16 Forster Textilbetriebe erhielten ihren Strom von der Mühle, damit war ihr eine laufende Einnahmequelle gesichert. 1945 wurde die Stadtmühle fast völlig zerstört und der Mühlenbetrieb nicht wieder aufgenommen. Nach dem Wiederaufbau erfolgte die Stromerzeugung, bis dann auch die Turbinen stillgelegt wurden. Seit dem Jahr 2000 wird dieses Gebäude wieder für die Energieerzeugung genutzt.“
Werner Schulz schrieb zu dem Bild: „Es ist die Mühlenstraße. Das Bild zeigt die Straßenteile zwischen der Kreuzung Mühlenstraße/Rüdigerstraße/Elisabethstraße und dem Augustplatz samt Lessingbrücke. Auch damals nahm der Verkehr ständig zu und so wurde 1924/25 durch den Stadtbaurat Dr. Kühn unter den Betriebsräumen der Stadt vor und hinter der Lessingbrücke Arkaden eingebaut und verschönert wurden sie vom Forster Maler Willi Jeunrich mit bäuerlichen Motiven aus der Lausitz. Allerdings ist vieles dem Krieg zum Opfer gefallen.“
Elfriede Bonkatz teilte uns mit: „Auf dem Bild ist die Stadtmühle zu sehen, von West nach Ost aufgenommen. Es sind die schönen Laubengänge und die Lessingbrücke im Hintergrund zu sehen. In das Tor neben den Laubengängen fuhr die Schwarze Jule. Hinter der Brücke, in dem großen Haus auf der linken Seite, war eine Destille von Georges. Im 1. Stock befand sich der Fotograf Meisemann. Er hat meine Brautbilder aufgenommen! Die Stadtmühle steht und das Wasser vom Mühlengraben rauscht am Wehr.“
Heinz Pomrehn erinnert sich: „Man sieht die Mühlenstraße mit der Mühlgrabenbrücke. Dieses Gebäude ist wie viele andere in Forst dem Krieg zum Opfer gefallen, wie auch die Brücke. Später wurde eine schmale Fußgängerbrücke aus Eisen mit Holzbohlen provisorisch gebaut, später aber eine richtig feste. Als Schulkind sehe ich die Gebäude noch vor mir.“
Thomas Methe schrieb uns: „Die Stadtmühlenwerke in der Mühlenstraße waren deshalb schon so bekannt, weil sie so schöne Laubengänge hatten. Dazu kommt auf dem Bild der Blick auf die Kreuzung Mühlenstraße in Richtung Neiße. Durch den Krieg wurden zwar einige Gebäude zerstört, der Mühlengraben wird aber immernoch von einem Gebäude überbrückt, das zu DDR-Zeiten ein Meisterbetrieb der Energieversorgung gewesen ist, jetzt ist es Eigentum des ESSAG.“



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