Cottbuser Tischlerei Bialas arbeitet alte Fenster und Türen auf / Zusammenarbeit mit Denkmalschutz
Cottbus (trz). Was ist eigentlich das Besondere am Werkstoff Holz? Dass er in den Wohnungen für Wohlfühlklima sorgt? Der Geruch nach Natur und Wald? Die unterschiedliche Musterung und verschiedenste Farben? Alles richtig. Aber Holz kann noch viel mehr sein. Nämlich aus längst vergangenen Zeiten erzählen. Nämlich in Form uralter Türen, Fenster, Dielen oder Dachbalken. Beziehungsweise von Handwerkskünsten von früher. Doch irgendwann kommen auch diese Unikate in die Jahre. Dann wird es Zeit, einzugreifen. Natürlich durch einen Fachbetrieb wie die Tischlerei Bialas aus Cottbus. Das Traditionsunternehmen, das im vergangenen Jahr die 90. Wiederkehr seiner Gründung feierte und heute zehn qualifizierten Facharbeitern Lohn und Brot bietet, beschäftigt sich unter anderem mit der Aufarbeitung alter Türen, Fenster und weiterer Gegenstände aus Holz. Wenn es erforderlich ist, arbeiten Guntram Bialas und seine Mannschaft dabei Hand in Hand mit der Unteren Denkmalbehörde zusammen. Denn nicht wenige alte Häuser stehen unter Denkmalschutz. Da sind ein gutes Auge und eine behutsame Hand gefragt.
Neue Funktionen
Und das Beste daran ist, das die Tischlerei Bialas uralte Türen und Fenster nicht nur wieder so herstellt, wie sie im Original aussahen. Sondern in diesem Atemzug auch gleich mit neuen Funktionen versehen, die der Gesetzgeber heutzutage vorschreibt: Stichworte sind unter anderem Brandschutz und Sicherheitsfunktionen. „Wer hat denn in früherer Zeit beim Bau von Kastenschlössern an Wärmedämmung oder Vandalismus gedacht?“, bringt Guntram Bialas das Problem auf den Punkt.
Viele Referenzen
Und der Tischlermeister weiß, wovon er spricht. So tragen beispielsweise die Saaltüren im Cottbuser Staatstheater, die Fenster im Peitzer Hüttenwerk (Museum) oder die Innenausstattung des Weltspiegel-Kinos die Handschrift seines Unternehmens. Darüber hinaus kümmert sich die Firma auch um private Wünsche. „Für jeden Kunden die auf ihn zugeschnittene Lösung zu finden, ist unser Anspruch“, bringt Guntram Bialas seine Philosophie auf den Punkt. Direkt vor Ort werden Tür oder Fenster besichtigt, dann das Türbrett, also die eigentliche Tür, ausgebaut und in der Werkstatt aufgearbeitet. Nach drei bis vier Wochen erhält der Kunde dann sein Exponat zurück. Klar, könnte jetzt mancher sagen, ich reiße meine alte Holztür einfach raus und baue ein Pendant aus Kunststoff ein. Wäre natürlich auch eine Variante. Doch dabei geht der Wohlfühlfaktor des Holzes verloren. Oder wie es Guntram Bialas formuliert: „Holz sorgt immer für Behaglichkeit.“
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