Wolfgang Donat erkannte in dem aktuellen Rätselbild die Fortsetzung des Bildes aus der vergangenen Woche: „Wie auf dem Foto der vergangenen Woche wurde der Häuserkomplex Crossener Straße mit dem Haus Nummer 7 aufgenommen, in dem bis 1945 der Gubener Heimatforscher Carl Gander wohnte“. Das wusste ebenfalls Christina Schellack: „Hinter dem kleinen Wohnhaus, das im Krieg zerstört wurde, beginnt der Anstieg des Osterberges. Zu erkennen ist dann der Beginn der Teichbornstraße mit der Katholischen Kirche. Nicht zu sehen ist am Anstieg rechts die Begräbniskirche. Links daneben beginnt die Haagstraße, eine Verbindung zur Grünen Wiese. Durch die Bäume des ehemaligen Kirschmarktes verdeckt, befindet sich die Crossener Brücke über die Lubst. Sie war ehemals Bestandteil vom Crossener Tor. Um in die Stadt zu gelangen, gab es das Klostertor in westlicher Richtung und das Werder Tor in südlicher Richtung“, erzählte Wolfgang Donat.
Werner Koschack ergänzte: „Die Crossener Straße begann an der Crossener Brücke (früher Crossener Tor). Nummer 1 war das Lebensmittelgeschäft und die Gastwirtschaft ‘Albert Schnierstein’“. Dazu ergänzte Vera Glockann: „Die Chefin, Frau Schnierstein, prüfte meine dort sauber machende Freundin einmal, indem sie ein paar Pfennige in einer Sesselritze liegen ließ. Meine Freundin hatte sich das Geld aber nicht eingesteckt, sondern abgegeben. So durfte sie wiederkommen.“ Werner Koschack weiter: „Im Vordergrund rechts sind sehr schöne Bürgerhäuser mit kleinen Läden. Gegenüber befand sich der Kirschmarkt. Die Crossener Straße war eine sehr lange Straße, sie endete mit der Hausnummer 262 (Mückenberger Straße). Früher diente sie als Handelsweg in Richtung Posen (heute Poznán). Zur Baumblüte war es eine wichtige Straße in die Gubener Berge: Abzweigung Hohlweg, untere Rentschgasse. An der kleinen Mauer erkennbar ging es in die Teichbornstraße (früher Teichbornweg), die 1918 als Straße verbreitert wurde. Somit könnte das Foto in den 20er-Jahren entstanden sein. Haagstraße Nummer 1 hinter der Kreuzung links war das Lebensmittelgeschäft ‘Gäbel’.“
Vera Glockann: „Vorn rechts war zuerst ein Bäcker zu finden, dann kam das Fahrradgeschäft ‘Kaläne’. Hier haben wir damals vor dem Krieg oft Gummilösung und Flicken für die Schläuche gekauft. Da alle in unserer Familie ständig mit dem Rad unterwegs waren, ging es auch oft kaputt. Hinter ‘Kaläne’ war das Elektrogeschäft ‘Josa’.“
Reiner Ladewig schrieb weiter: „Nach Norden geht es den Osterberg hinauf, in dieser Richtung Einbahnstraße und führt u.a. zur Osterbergschule, wo meine Mutter und ihre Geschwister lernten. Das Straßenbahngleis war aus der Triftstraße (Norden) scharf rechts abbiegend (Westen) in die Neißestraße, über die Teichbornstraße verlegt und führte dann in die Königstraße, also in Verlängerung des Osterberges nach Süden. Teichborn war eine stille Vorstadtanlage, wo Ackerbürger und Winzer lebten. Rechts an der Kreuzung war eine Eisdiele, davor u.a. ein Elektrogeschäft.
Christina Schellack erinnert sich: „Am Anfang der Crossener Straße habe ich als Kind gelebt. Bis auf das erste, sind diese Häuser noch wie damals in den 30er-Jahren erhalten. Im Haus Nr. 5 gab es das Wäschegeschäft Rotter. Aus diesem Haus stammte auch Frau Wolf, die viele Jahre das Altenheim in Kraejne geführt hat. Haus Nr. 7 beherbergte das Friseurgeschäft Schulz, die Tochter war meine Freundin.
Vor dem Laden steht mein Vater, Bäckermeister Erich Wonneberger.
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