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Richard Hiltmann - Baumeister der Stadt der Rosen - Märkischer Bote Richard Hiltmann - Baumeister der Stadt der Rosen Richard Hiltmann - Baumeister der Stadt der RosenMärkischer Bote
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Richard Hiltmann – Baumeister der Stadt der Rosen

Bilder aus dem alten Forst (Lausitz) | Von | 3. März 2023

Richard Hiltmann

Jung und erfolgreich: Richard Hiltmann (32)

In den während der Gründerjahre nach 1871 aufstrebenden Niederlausitzer Städten haben jeweils einheimische tatkräftige Bauunternehmer Baugeschichte geschrieben. Für die Rosenstadt Forst war das vor allem Richard Hiltmann, dessen Todestag sich kommenden Freitag zum 88. Male jährt. Ansehnliche Bauwerke, wie etwa das Eckhaus in Bahnhofsnähe mit dem Café „Stadt der Rosen“ (früher Café Central) oder der heutige „Forster Hof“ (früher „Grand Hotel“) und ganze Wohnquartiere machen den umtriebigen Unternehmer, der auch im Umland von Forst aktiv war, als Entwerfer und Bauherr unsterblich.
Geboren ist Hiltmann als Sohn eines Arbeitgebers für Lohnweber 1858 in Triebel. Seinen Zweitgeborenen gab der Mann mit 14 Jahren beim Maurermeister Gustav Reiher in Forst in die Lehre. Gut zwei Jahre später war Richard Geselle, und wagte kühn den Schritt zur Berliner Meisterschule. 1879 hatte Hiltmann den Meisterbrief in der Tasche und arbeitete zunächst für seinen Lehrherrn.

 Hiltmannsche Villa

Hiltmannsche Villa in Forst, Sorauer/ Ecke Berliner Straße um 1906

Mit etwas Eigenkapital und einem privaten Darlehen startete er 1883 in die Selbstständigkeit und hatte im aufblühenden „Manchester der Lausitz“ zwar starke Konkurrenz, bald aber auch ansehnliche Aufträge. Er baute Kirchen, Villen, Hotels. Zugute kam ihm, dass er außer seinem Baufach auch den Grundstückshandel mit all seinen Risiken beherrschte. Mehrfach erwarb er, darunter auch vom Pförtener Grafen Brühl, Grundstücke, die er zu Bauland machte und, gebunden an den Bauauftrag, parzellenweise verkaufte. Das Geschäft lief so gut, dass sich Hiltmann 31jährig in den Ruhestand zurückziehen wollte. Er verkaufte sein Geschäft und begab sich auf Kurreisen.
Unterdessen hatte er aber auch eine Familie gegründet, und als nach zwei Töchtern 1889 ein Stammhalter (später ein zweiter) geboren wurde, änderte er seinen Lebensplan. Er stieg nun ins Ziegeleigeschäft ein, das im Muskauer Faltenborgen lebhaft blühte, und wurde auch hier erfolgreich. Der Dresdener Hauptbahnhof etwa ist zu großen Teilen mit seinen gelben Ziegeln aus Groß Kölzig verblendet. Auch Berlin baute mit diesem Material.
Wohlhabend und hochgeachtet, aber im Zwist mit dem Amt, starb Hiltmann 1934. Er hatte sich zuletzt als Weltreisender und anerkannter Porträtmaler im Gespräch gehalten. H.

Weitere Beiträge über das historische Forst und das Umland finden Sie hier!



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