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Auf Pücklers Spuren jenseits der Lausitzer Neiße: Park Muskau

Land und Leute | Von | 1. Juni 2002

Nach der Karte “Fremdenführer durch Stadt und Park Muskau O./L.” den Unterpark auf polnischer Seite aufzusuchen, ist schon seit Jahren wieder möglich. Zu der kartografischen Darstellung von 1926 sollte man sich allerdings einen aktuellen Parkplan als weiteres Hilfsmittel für dieses spezielle Areal besorgen, z. B. in der örtlichen Tourist-Information Bad Muskau.

Park Muskau

Er ist Pücklers Hauptwerk, dieser einzigartige Park, der mit “Andeutungen über Landschaft- Gärtnerei” zugleich auch einem bis heute gültige Lehrbuch gleichsam Modell steht. Seit bald 60 Jahren durchschneidet ihn eine Grenze, die aber längst auch für Genießer dieser Parklandschaften nicht mehr unüberwindlich ist. Dieses Bild zeigt eine wiederhergestellte Sichtachse Richtung Grenzbrücke, Nähe Informationspavillon.
Fotos: Otto Blunck

Gleich vorneweg: Die Route über Doppel- oder sogar Englische-/Gitterbrücke zu beginnen, scheitert z. Z. noch an fehlenden begehbaren Baukörpern. Also muß zunächst erstmal der in unmittelbarer Nähe liegende große Grenzübergang zum östlichen Nachbarn benutzt werden. Den Basar linkerhand möglichst zügig durchquerend und dann auf dem Weg zur ehemaligen Baumschule weiterlaufend, steht der Besucher bald vor dem imposanten Viadukt, das architektonisch eigentlich als Schluchtbrücke einzuordnen ist. Einem mächtigen Burgtor gleich, ist es das Entree in Pücklers Kunstwerk. Schnell erreicht der Spaziergänger die ehemalige Baumschule und Gärtnerei. Fleißige Hände haben hier aufgeräumt und es so möglich gemacht, die alten Strukturen wiederzuerkennen.

Schon bis zum Lerchensee lohnt sich bereits der Weg. Wieder in Richtung Viadukt und dann rechts herum, vorbei am “Grab des Unbekannten”, führt die Route weiter. Der aufmerksame Besucher findet hier auf einer kleinen Anhöhe noch Fragmente vor. 1832 soll genau an dieser Stelle von den Parkgestaltern ein menschliches Skelett entdeckt worden sein und der Fürst ließ am gleichen Ort das jetzt fehlende Kreuz mit Ruhebank und Tisch errichten. Der eingeschlagenen Richtung folgend, kommt ein weiteres Relikt in Sicht. Auf der Orientierungskarte als Schluchtbrücke bezeichnet, wird sie vom Kenner allerdings als Viadukt gesehen. Unter dem Bauwerk hindurch führt ein romantischer Naturpfad “Sara´s Walk” westwärts. Aber gen Norden geht der Weg direkt auf den Standort des Mausoleums zu. Von dem einst sakralen Gebäude existieren nur schlichte Grund
risse.

 

 

 

 

Gedenkplatte

Schrifttafel am Steinkreuz, dem
Standort des ehemaligen Mausoleums
auf heute polnischer Parkseite.

Inmitten der gepflegten Anlage reckt sich ein mahnendes Steinkreuz zum Firmament. Die angebrachte metallene Platte informiert inhaltlich (dt./poln.) über wichtige Details. Mit dem 26. Oktober 2001 wurde dieser neugestaltete Platz von Persönlichkeiten beider benachbarter Länder eingeweiht. Eine historische Parkbank am Westrand lädt zum Verweilen ein. An solch besonderem Punkt hat der Besucher einen fantastischen Blick über die wiederhergerichtete Schilf- und Rothwiese hin zum Neuen Schloß. Mit der Sonne im Rücken ist sogar die Berg´sche Kirchruine im Oberpark auszumachen. Schwärmer sprechen von der längsten Sichtachse in dieser doch einmaligen Parklandschaft. Auch der Parkschöpfer selbst hatte hier einen ausgewählten Lieblingsplatz. Vielleicht, um über sein bewegtes Leben nachzudenken und gleichermaßen die Fantasien zu beflügeln.

Bald führt die Strecke nun links vom Marienberg herunter in Richtung Königs- oder Prinzenbrücke. Besonders Touristen wundern sich schon, daß es so allerlei Doppelbezeichnungen im Muskauer Park gibt. Aber das tut seiner Schönheit und Beliebtheit sicher keinen Abbruch. Die Brücke selbst ist seit 1998/99 saniert. Sich südwärts wendend, liegt jetzt direkt der Pücklerstein in Blickrichtung. Eigentlich sollte an gleicher Stelle ein “Tempel der Beharrlichkeit” errichtet werden. Aber dieser Bau kam nie zur Ausführung. So entstand 1901 das repräsentative Denkmal für den berühmtesten Standesherrn von Muskau. 1990/91 erfolgte dann die fachgerechte Rekonstruktion des gesamten Platzes einschließlich Umfeld.
Beeindruckend auch von hier aus der Blick über die Neiße in den Schloßpark.

Marienberg

Wiederhergerichteter Hang am
Marienberg.

Noch ein Stück Route flußaufwärts und man steht vor den Resten der Doppelbrücke auf polnischer Seite. Bis zur Janetteninsel ist vom deutschen Parkteil aus der Westkörper wieder aufgebaut und am 11. September 2000 in festlichem Rahmen übergeben worden. Bereits in diesem Jahr beginnt das zuständige Gremium mit der Fertigstellung des Gesamtbauwerkes. Ab 1990 sind übrigens mehr als 15 Teilprojekte in beispielhafter internationaler Zusammenarbeit realisiert worden. Das Kunstwerk des Fürsten von Pückler-Muskau als europäisches Kulturerbe entsteht in seiner gepriesenen Schönheit wieder. Menschen des 20. und 21. Jahrhunderts können so dieses Wunder noch einmal erleben, das anno 1815 seinen Anfang nahm. Bevor die Tour ostwärts zurück zum polnischen Informations-Pavillon führt, sollte ein letzter Blick über den Grenzfluß hin zur 1994 wiedereröffneten Orangerie den krönenden Abschluß dieser sicher interessanten Exkursion bilden. Das reizvoll angepaßte Holzgebäude selbst in dem sensiblen Umfeld ist zu verschiedenen kulturellen Höhepunkten des laufenden Jahres geöffnet und bietet dann Neugierigen Informationen und Auskünfte zum Geschehen im PARK MUZAKOWSKI / MUSKAUER PARK W LÊKNICY
/ LUGKNITZ.
Otto Blunck

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