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Guben: Sportstadion zur körperlichen Ertüchtigung

Bilder aus der alten Neißestadt Guben | Von | 25. April 2009

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Das Stadion in Guben wurde 1935 eröffnet

Hitler wurde zur Eröffnung 1935 erwartet / Heute Sportanlage für Gubiner Fußballverein
Zum „Damals-war’s“-Rätsel haben wir in dieser Woche erstaunlich viele Leserantworten erhalten.
Rainer Ladewig erzählte am Telefon: „Das Gubener Stadion wurde 1935 eingeweiht. Es liegt direkt östlich am Königpark nördlich der Nordbrücke, den der Verleger der Gubener Zeitung und dem Buch ‘Druckereibesitzer’ Albert König 1904 der Stadt Guben zum Geschenk machte. Es fanden in diesem Stadion unter anderem Aufmärsche der HJ, des Bundes Deutscher Mädchen und des Jungvolks, wo mein Onkel Mitglied war, statt (Jungvolk ist zu vergleichen mit Jungen Pionieren in der DDR).“
Bärbel Koschack wusste ebenfalls Bescheid: „Diesmal ist das Stadion im Norden der Stadt zu sehen. In der Chöne gelegen, so heißt das Landschaftsgebiet.
Der Bau begann 1934 in der Nähe des Flugplatzes. Die Straße nach Seitwann führte genau daran vorbei und hieß Seitwanner Chaussee.
Am 1. Mai 1935 war die Einweihung des neuen Sportstadion, damals wurde es Jugendkampfbahn genannt. Ich habe das aus Büchern gelesen, meine Eltern waren noch persönlich da. Der Steinblock links war ein Ehrenmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges. Das Stadion bot Platz für 25 000 Zuschauer. Zu dieser Zeit war es die größte Sportanlage in der Niederlausitz und in Ostbrandenburg. Zum Stadion gehörte eine Festwiese und zwei weitere Fußballtrainingsplätze. Das Eröffnungsspiel bestritten die Stadtauswahl von Guben und Forst. Am Ende des 2. Weltkrieges kommt diese Sportstätte in die Kampfzone und wird erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Im heutigen Gubin ist das Stadion eine Heimstätte für den Fußballverein Carina-Krossower-Gubin, natürlich ohne die schönen Terrassen. Das Denkmal gibt es auch nicht mehr.“
Manfred Augustyniak schickte eine Mail: „Das Bild zeigt die Jugendkampfbahn mit dem Ehrenmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges. Beides befand sich in Nähe der Straße nach Seitwann. Diese Jugendkampfbahn und das dortige Ehrenmal wurden während des Gautages des Gaues Kurmark der NDSAP am 1. Juni 1935 durch die lokalen NSDAP-Größen und deren Gäste mit einer propagandistischen Großveranstaltung eingeweiht.
Die Gubener Zeitung berichtete darüber unter der Überschrift ‘Das Erlebnis von Guben – 50 000 marschierten für Hitler.’ Dort fanden Sportwettkämpfe der faschistischen Organisationen, wie z.B. SA, militärische Ertüchtigungen der Hiltlerjugend, Kundgebungen der NSDAP, militärische Aufmärsche usw. statt. Das Objekt wurde also von der NSDAP und deren Gliederungen zur Verkündung ihrer inhumanen Politik und zur Irreführung der Gubener Bürger missbraucht.“
Waltraut Hoffmann erinnert sich: „Zur feierlichen Einweihung am 1. Mai war ich mit meiner Klasse ebenfalls dabei, da wir alle dorthin gehen mussten. Es sollte eine Sport- und Kampfstätte werden. Adolf Hitler sollte an diesem Tag als Ehrengast zur Einweihung kommen. Alle warteten Stunden lang auf ihn, doch er kam nicht. Dann brach ein schweres Gewitter aus, alle wurden ganz nass. Ich war erst 10 Jahre alt, aber ich kann mich noch daran erinnern als wäre es gestern gewesen. Dann hat uns unser Lehrer 10 Pfennig gegeben, damit wir mit der Bahn nach Hause fahren konnten.“
Eberhard Wittchen konnte bestätigen, dass die Einweihung am 1. Juni 1935 war: „Zur 700-Jahrfeier der Stadt Guben wurde das Stadion am 1. Juni 1935 eingeweiht. Zur Sportanlage gehören bis heute neben dem Hauptspielfeld auch eine Festwiese und zwei Fußballplätze. Heute dient das Stadion dem Gubiner Fußballverein ‘Karina’ als Vereinsanlage.“



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