Die Baumblüte zog Gäste nach Guben

KW 16 GUB Kaminskys Berg in der Baumbluete
Das war wohl nicht schwer: Richtig war natürlich Antwort C – Guben/Gubin

Die Berge von Guben/Gubin prägen noch heute das Stadtpanorama.

Viele Leser haben die Antwort zu unserem Rätselbild der vergangenen Woche gewusst. Dazu gehört auch Christopher Klaus aus Lauchhammer. Er machte es kurz und knapp: „Lösung C – Guben/ Gubin.“
Arno Schulz aus Guben wusste: „Auf dem Bild ist Kaminkys Berg, früher Grüne Wiese 10, abgebildet, heute in Gubin. Einst eine Gaststätte mit herrlichem Ausblick auf die Altstatt von Guben, nach 1933 HJ-Heim. 1945 teilweise zerstört, die dazugehörige linksseitige Villa stand lange leer, heute Wohngebäude bekannter Gubener Bürger. Das ehemalige Lokal und die ebenfalls dort einst vorhandene Villa Wolf, eines der Erstlingswerke des Bauhaus-Architekten Ludwig Mies van der Rohe, gibt es nicht mehr.“
S. Menzel aus Guben zitierte aus einer Werbung des Fremdenverkehrsvereins Kurmark aus dem Jahre 1937 und schrieb: Guben ist die „Stadt der Baumblüte in der Provinz Brandenburg an der Neiße, mit alten Traditionen wie das schlesisch-märkische Weinland, Hut- und Tuchmacher, Winzer, Obst- und Gemüsegärtner. Der Obstbau hat den alten Weinanbau Mitte des 19. Jahrhundert klimabedingt verdrängt, den vom Gubener Neißetal hinauf die Gubener Berge bis zum alten Bismarckturm die „Winzer“ den Obstbau mit zahlreichen alt bekannten klimaresistenten Sorten vorantrieben. Die Frühjahrsblüte an den Gubener Hanglagen mit den bekannten Garten- und Berglokalen mit wunderschönem Ausblick lockte damals tausende Gäste an. Das frühlingsfrohe Volk strömte einst aus Stadt- und Land der Kurmark herbei. In all den blütenbekränzten Berg- und Obstweinschänken herrschte ebenso wie auf den Höhenwegen ein buntes Treiben.“
Bärbel Lenhartova aus Schwarzheide schrieb folgendes: „Im 13. Jahrhundert durfte auf Anordnung des Markgrafen Heinrich des Erlauchten die Viehweide in Hopfengärten und Weinberge umgewandelt werden. Als der Wein im 18. Jahrhundert durch Einfuhr südländischer und süddeutscher Weine an Bedeutung verlor, wurden die Rebstöcke durch Apfelbäume in den Gartenparzellen ersetzt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Guben als Blüten- und Gartenstadt bekannt. Es gab mehr als 100 000 Obstbäume an den Gubener Bergen. Touristen kamen mit Sonderzügen zur Baumblüte und diese wurden in über 100 Gartenlokalen bewirtet. Außer Apfelbäumen gab es auch Pflaumen- und Birnbäume. Diese alten Sorten finden sich auch heute noch in den Gubener Gärten. Durch die Teilung Guben-Gubin gab es kein Baumblütenfest mehr. Seit 1995 feiert man das Appelfest um den Tourismus wieder anzukurbeln.“.
Stimmt: der damalige Fremdenverkehrsverein „Neißeland Guben e.V.“ rief dieses Fest 1995 ins Leben. Seitdem ist es zu einer festen kulturellen Tradition für die Stadt Guben und die Umgebung geworden. Die Wahl der Symbolfigur, der „Gubener Apfelkönigin“, die den Verein, Guben und die Umgebung in ganz Deutschland vertritt, ist der Höhepunkt an diesem Wochenende.
Für die Kulturlandschaft der Guben-Gubiner Berge setzt sich seit einigen Jahren der Förderverein zur Wiederherstellung der Kulturlandschaft Gubiner Berge e.V. ein.
Übrigens: am 5. Mai, dem Europatag, gibt es von 13 bis 17 Uhr das zweite gemeinsame Frühlings- und Begegnungsfest in der Kleingartenanlage Rod Wzgorze in Gubin . Gastgeber sind vier Vereine aus der Doppelstadt, der Förderverein zur Wiederherstellung der Kulturlandschaft der Gubiner Berge, Pro Guben Verein für Energie und Umwelt sowie die Freunde des Gubiner Landes und der Verein Gubiner Berge.

Vielen Dank allen fleißigen Schreibern.