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Forst: Erste Aktiengesellschaft zu sehen

Bilder aus dem alten Forst (Lausitz) | Von | 4. April 2014

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Wollstoff wurde vor dem Krieg in der Tuchfabrik hergestellt. Als Aktiengesellschaft kam sie 1917 nach Forst

Im Bereich Amtstraße entstand Tuchfabrik, die im Krieg ausbrannte
Wolfgang Schenk schreibt: „Das Ratebild vom 29. März zeigt den Bereich Amtstraße/Kleine Amtstraße mit dem ‘Haus der Tuchmacher’ links und der Elsaß-Badischen Wollfabrik mit der Fabrikantenvilla, rechts. Anfangs noch eine  Fabrikantenvilla, wurde das Gebäude links im Bild zum ‘Haus der Tuchmacher’ eingerichtet. Zu DDR-Zeiten wurde es das ‘Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft’ (‘Kreml’) und später das Kreiskulturhaus mit Musikschule und dem Bürgerzentrum ‘Restaurant Lausitz’, Kleine Amtstraße 1. Die drei Werke der Elsaß-Badischen Wollfabrik AG stellen Stoffe für die deutsche und türkische Armee her. Ganz links vorn ist noch das Fabrikgebäude von Hugo Pünkel zu erahnen, besonderer Schmuck war der große Torbogen.“
Gerda Kubaschk weiß: „Das „Haus der Tuchmacher“ links wurde zu DDR-Zeiten „der Kreml“ genannt. Und so hieß es immer, „wir gehen zum Kreml tanzen“. In dem Haus hatte zu DDR-Zeiten auch der DFD (Demokratischer Frauenbund Deutschlands) einen Raum. Da gab es alte Nähmaschinen für Nähkurse, die immer sehr gut besucht waren. Wir waren schnell ein Kreis von Frauen und haben uns gleich für den nächsten Kurs angemeldet, weil es eine lustige Runde war. Nur ich kam nicht mit den Nähmaschinen klar: mit den Füßen treten und oben mit den Händen den Stoff führen – das klappte bei mir nicht. Ich hatte mir dann in die Finger gestochen. Aber der Kurs war eine Errungenschaft, die für die Menschen prima war. Rechts die Gebäude stehen nicht mehr. Nur in einem Teil der Elsaß-Badischen Tuchfarbik befindet sich ein Ärztehaus. Dahinter, die bezeichnete Säule, ist ein Schornstein.“
Helmut Beyer schreibt: „Gegründet wurde die Elsaß-Badische Tuchfabrik in Straßburg 1899. Vor dem Ersten Weltkrieg hatten sie das erste Werk in Forst aufgebaut. Es war die erste Aktiengesellschaft in Forst, alle
anderen waren ja private Betriebe. Die Betriebsleitung der Aktiengesellschaft kam aber erst 1917 nach Forst, zeitgleich mit der Stilllegung des Werkes in Straßburg. In Forst wurde dafür noch ein Zweigwerk am Stadtpark an der Neiße aufgebaut. Auf dem Bild rechts ist das Hauptwerk zu sehen. Begrenzt wurde das Werk von der Amtstraße geradezu, rechts ging es in die Poststraße, die es nicht mehr gibt. Der Name blieb trotz Standortwechsel, das Hauptprodukt war der Wollstoff. Der Turm ist der Schornstein vom Maschinenhaus. Früher hatten ja fast alle Betriebe ihre eigene Stromversorgung. Das Gebäude gegenüber war vor 1945 das Haus der Tuchmacherinnung und wurde nach dem Krieg das Domizil der Deutsch Sowjetischen Freundschaft und ist heute Kreiskulturhaus. Ich selbst hab die Elsaß-Badische Tuchfabrik brennen sehen, den genauen Tag weiß ich nicht mehr, es muss zwischen dem 20. und 28. Februar 1945 gewesen sein. Die Feuerwehr versuchte noch zu löschen, aber die Front kam schon. Ich musste damals mit meiner Mutter Bekannte aus dem Haus rausholen, das einen Treffer erhalten hatte, dadurch kamen wir hier vorbei.
Ein gerahmtes Foto gewonnen hat Gerda Kubschk.
Herzlichen Glückwunsch!



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