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Forst. Mühlenstraße mit Busbahnhof

Bilder aus dem alten Forst (Lausitz) | Von | 8. Januar 2011

damals110101_foFür Neubauten öfters umgezogen / Forster Stadtumbau erforderte große Anstrengungen von den Händlern
Diese unscheinbare Straße im alten Forst erkannten sehr viele Leser wieder. Das Foto aus dem Archiv von Harry Heinig wurde 1977 aufgenommen.
„Das Bild zeigt die Mühlenstraße“, löst Viola Schiemenz und schreibt weiter: „Sie verläuft vom Markt bis zum Gutenbergplatz. Früher wurde sie auch Mühlgasse genannt; es ist wohl die älteste Straßenbezeichnung von Forst. Als Johann III. von Biberstein im 14. Jahrhundert die Herrschaft Forst erwarb, ließ er am Mühlgraben vier Mühlen erbauen, um der Stadt wirtschaftlich aufzuhelfen.“
Horst Baltin ergänzt: „Der freie Platz war bis 2005 der Busbahnhof. Im Hintergrund die Gebäude sind Neubauten, gebaut in den 1950er bis 60er-Jahren (Rüdiger Straße). In dem linken Fenster am Giebel wurden Fahrkarten verkauft. Rechts befand sich eine Fischbratküche.“
Auch Christina Rex erinnert sich an einige Geschäfte. Am Telefon zählt sie auf: „Erinnern kann ich mich zum Beispiel an einen Friseur, ein Farbengeschäft, eine Fischbratküche, ein ‘Scherbel’-Laden, wo es Geschirr, Spielzeug und anderes gab, außerdem gab es hier ein Schuhgeschäft und auch ein Garderobengeschäft.“
Gerda Henschel sandte uns mit ihrer Mail gleich noch ein Bild mit ein, das das Rätselmotiv aus heutiger Sicht zeigt. Außerdem schreibt sie: „Ungefähr in der Bildmitte sieht man die Stadtmühle, einen Wohnblock quer und beim genauen Schauen noch einen längs. Dahinter steht ein Schornstein. Das ist alles, was davon heute noch steht. Ich habe überlegt, in welchem Zeitabschnitt diese Aufnahme entstanden ist. Im ersten Haus links erkenne ich das Damenmodengeschäft der Johanna Speer. Dieses befand sich viele Jahre in der Amtstraße gegenüber dem heutigen Friedrichplatz. Der Straßenzug dort war also bereits abgerissen und hatte den Plattenbauten weichen müssen. Kurz danach verschwanden aber auch alle Häuser, die auf dem Bild in der Mühlenstraße sichtbar sind. Deshalb würde ich einen Zeitraum um 1970 vermuten.
Im Vordergrund der freie Platz war damals der Busbahnhof. Das kleine Häuschen vor dem Giebel diente dem Fahrkartenverkauf. Dort stand vorher noch ein Haus mit einer Bierstube. In den letzten Jahren entstand hier die erste Fischbratküche, die danach in die Jägerstraße umzog, bis auch dort der Abriss begann.
Nun zu den vielen Ladengeschäften, die bis zur Stadtmühle reichten. Links die Damenmoden, die chemische Reinigung und Färberei Wünschmann, das Geschäft des Friseurmeisters Schulz, HO-Farben und, nicht zu vergessen, die Löwen-Apotheke. Zeitweise war auch eine Altstoffannahme zu finden.
Rechts war eine Fleischerei vorhanden, an der Ecke zu der kleinen Seilergasse das Geschäft Peter. Hier gab es Taschen und Spielwaren. Vor dem Schaufenster stand ich oft und schaute sehnsüchtig auf die Auslage, angefangen vom Kreisel bis zu Puppen. Weiter ging es mit dem Schuhgeschäft Elias, einem Blumenladen und dem Laden von Ruben. In letzterem fand man vom Besen über Töpfe, Werkzeuge und andere Eisenwaren vieles für Haus und Hof. Schließlich konnte man in der Mühlenstraße auch Bilder kaufen und dem Altwarenhändler Fricke und Fahrrad-Guder einen Besuch abstatten.
In der Zeit des umfangreichen Abrisses der Gebäude zwischen Berliner Straße, Amtstraße, Jägerstraße, Mühlenstraße Cottbuser Straße, Gerberstraße und weiteren war es möglich, von bestimmten Standorten, wie vom Friedrichplatz, vorbei an der Stadtkirche, den Turm der katholischen Kirche zu sehen. Wer sich das nicht vorstellen kann, nehme einen Stadtplan oder gehe zu Google-maps und denke sich die ganzen Plattenbauten weg. Ich meine, dass unsere jüngeren Bürger heute selbst die Straßenverläufe nicht mehr kennen.“
Sybille Zibula mailt: „Der Lkw hält gegenüber der Stadtmühle. Dort befand sich eine Nebenstelle der Energieversorgung. Rechts hinten gab es das Gemischtwarengeschäft Ruben, den Schuhhändler Elias, einen Spielwarenladen eine HO-Verkaufsstelle. Die Fischbratküche rechts wurde von Paul Grasmee geleitet. Dort gingen wir als Kinder immer nach einem Stadtbesuch essen.“

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Das Rätselbild aus heutiger Sicht. Dieser Stadtteil wurde durch den Stadtumbau mit Plattenbauten stark verändert, fast alle Altbauten wurden abgerissen | Foto: G. Henschel



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