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Region braucht ihre starken Rathäuser

Cottbus | Von | 8. Dezember 2017

Nach der Kreisreform ist vor der Gemeindegebietsreform, glaubt der Kolkwitzer Noch-Bürgermeister Fritz Handrow / Die Kolkwitzer Geburtenzahlen bleiben weiterhin höher als prognostiziert.

Kolkwitz (mk). 28 Jahre lang hat Fritz Handrow (CDU) die Geschicke der Großgemeinde Kolkwitz gelenkt. Der 28. Februar 2018 ist der letzte Arbeitstag des dienstältesten Brandenburger Rathauschefs. In seine Fußstapfen wurde der Kolkwitzer Unternehmer Karsten Schreiber (SPD) gewählt.
Trotz sehr guter Entwicklungen in den vergangenen Jahren schaut Fritz Handrow nicht sorgenfrei in die Zukunft der Gemeinde. Vor allem eines ärgert ihn: „Der Bürokratieabbau findet nicht statt. Im Gegenteil. Es geht in die andere Richtung“. Ein Rathaus für sich gerät da schnell personell wie fachlich an die Grenzen. Eine Zusammenarbeit zwischen Peitz, Burg, Neuhausen oder Drebkau müsse deshalb weiter betrieben werden. Zwar sei die Kreisgebietsreform, aber nicht die Gemeindegebietsreform vom Tisch, sagt der Gemeindechef.
Keiner der erwähnten Orte würde die von der Landesregierung gesetzte Zielmarke von 8000 Einwohnern pro Gemeinde erreichen. Durch eine stärkere Zusammenarbeit könnten qualifizierte Fachbereiche mit Spezialaufgaben geschaffen werden. Im Beispiel der bereits Zusammenarbeit zwischen den Standesämtern müssen etwa nur vier statt zehn Fachkräfte ausgebildet werden. Das spare Geld. Die Rathäuser bleiben bestehen und der Bürger wird von mancher Außerorts-Bearbeitung nur wenig merken, ist sich Fritz Handrow sicher. Starke Rathäuser werden auch in der Zukunft gefragt sein, um die Bürger zu vertreten.
Zwei aktuelle Beispiele nennt Fritz Handrow. Zum einen kämpfe die Gemeinde seit Jahren für eine weiterführende Schule. Nach ständigem Hin und Her habe er das Gefühl, dass es Leute gibt, die dies einfach nicht wollen. Umso stolzer ist der Bürgermeister, dass es engagierte Gemeindevertreter gibt, welche sich für dieses Thema einsetzen und nicht locker lassen. Gleiches treffe auf den Bahnhalt zu: Immer wenn es einen praktikabelen Vorschlag gibt, wie die Lausitzer Bahnhalte wieder geöffnet werden können, erklärt der Verkehrsverbund, dass dies nicht geht, ärgert sich Fritz Handrow. Gerne hätte er in seiner Amtszeit dieses wichtige Infrastruktur-Thema als erledigt betrachtet. Aber auch hier sei ein langer Atem gefragt.
Erfreulich sind die Geburtenzahlen in der Gemeinde. Statt wie prognostiziert nur 45 werden jedes Jahr um die 70 Kinder in der Gemeinde geboren. Der Wert hat sich in den vergangenen zwei Jahren so eingepegelt. Wegen immer höherer Anforderungen von Quadratmeterzahlen für die Betreuung in Kitas werden nun neue Räumlichkeiten geschaffen. Klar ist aber für den Bürgermeister auch: „Die Geburtenzahl erreicht lieder nie mehr die Sterberate“. Deshalb freut sich die Gemeinde auf Zuzug etwa durch Rückkehrer. Neben einer guten Infrastruktur will die Gemeinde vor allem mit der Wirtschaftskraft punkten. Viele Neuansiedlungen sorgen dafür, dass sich Kolkwitz als guter Standort für Investitionen einen Namen gemacht hat. Derzeit ist die Gemeinde dabei, Flächen zu erwerben, um die Gewerbegebiete zu erweitern.
Was Fritz Handrow nach dem 28. Februar machen wird, weiß er noch nicht. Einmischen wird er sich aber wohl weiter in die Kommunalpolitik. Zumindest rät ihn sein Arzt: „Sie sollten nicht von Einhundert auf Null gehen“.



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