Das Umbau-Modell
Kommentare | Von CGA Verlag | 29. Mai 2015
Vor 20 Jahren sonnte sich Cottbus im Glücksrausch der BuGa. In der Halle ließ Ende Mai die „Welt der Zimmerpflanzen“ Liebhaberherzen höher schlagen, an der Messe entlang dampften überfüllte Kleinbahnzüge, die Liegestühle am Weiher waren immer besetzt, Gerd Christian sang nachmittags auf der Zeltbühne, Frank Schöbel abends im Pavillon, der Wasserspielgarten war überflutet und die erste Besucher-Million längst erreicht.
Ein „Reinfall“ war der zweitgrößten Stadt des Landes (damals noch 120 000 Einwohner) mit ihrem BuGa-Ehrgeiz aus Potsdam prognostiziert worden, von einem „Modell für den Aufbau Ost“ sprach Landesvater Stolpe, als alles lief.
Unterdessen denken Visionäre wieder über eine BuGa hier in der Lausitz nach, die diesmal ein Modell nicht für den Auf-, sondern für Umbau Ost werden müsste.
Die Rede ist von 2025. Dann steht das Ende der Kohleverstromung greifbar nahe, und der Fluss der Aufbau-Ost-Fördermittel ist versiegt. Welche Idee gibt es künftighin für die blühenden Landschaften, was haben die Cottbuser selbst in der Hand?
Die innovative Entwicklung der Strukturen rund um den Ostsee in einer so hohen Qualität, dass sie für das Potential Berlin und für den weiten Einzugsbereich Westpolen interessant wird, hat zumindest Aussicht, zukunftsfähig zu werden.
Noch einen Vorteil hat Cottbus im BuGa-Kontext: Wir können aus den eigenen Fehlern lernen. Das Konzept für die Zeit nach der BuGa – es hätte schon zuvor da sein müssen. So wurde es nie geschrieben, geschweige denn angepackt. Haben wir eine zweite Chance, Modell mit Wert von Dauer zu werden?
Sie erreichen den Autor: j.heinrich@cga-verlag.de
